LOCCUM (jan). Mit einem Gastmahl in der Loccumer Klosterkirche startet das zweite "KlosterKlangFestival Loccum" am Sonnabend, 8. Oktober, 18.30 Uhr. Zu Beginn des vierwöchigen Festivals mit 13 Veranstaltungen im Kloster wird eine der Tischrunden Luthers inszeniert – und das Publikum darf mit an der Tafel sitzen.
Eine Ouvertüre zum Luther-Jahr soll das Festival sein und danach ist schon die erste Veranstaltung ausgerichtet. "Die Stühle müssen raus", sagt Loccums Abt Horst Hirschler, als er den Blick durch die Stiftskirche schweifen lässt. Stattdessen sollen in U-Form Tische aufgestellt werden für 150 Menschen, ungefähr auf der Höhe, die vor der Reformation die Kirche in zwei Abschnitte teilte: den für die betenden und den für die arbeitenden Mönche. Dort, an dieser großen Tafel, dürfen am 8. Oktober die Besucher Platz nehmen bei Trauben, Brot und Wein – und sich ein wenig in das Jahr 1527 versetzt fühlen. Der Gastgeber dieses Mahles soll nämlich niemand anderer als Martin Luther höchstpersönlich sein – gemimt von Hirschler. Die Szene spielt sich in Luthers Haus in Wittenberg ab. Legendär sind die Gastmahle, zu denen er dorthin einlud in erster Linie wegen der Tischreden des Reformators und das ist ein Bereich, aus dem der Luther-Kenner Hirschler schon immer gerne zitiert hat. 1527, zehn Jahre nach dem Thesenanschlag, sitzt Luther also inmitten von Gästen. Das Neue Testament hat er bereits übersetzt, die Bauernkriege toben nach wie vor. Was wird in dieser Zeit an Luthers Tafel geredet? Mit einem Dialog will Hirschler den Abend beginnen. Sein Gesprächspartner dabei ist Lucas Cranach der Ältere – ein oft und gern gesehener Gast Luthers. Darstellen wird jenen Maler der Schauspieler Rainer Hauer, der bereits im vergangenen Jahr in dieser Rolle im Kloster brillierte. Die aktuellen Themen von heute seien auch damals schon relevant gewesen, sagt Hirschler und zu Luthers wie zu heutiger Zeit sei es schwierig, Antworten darauf zu finden. Umso gespannter dürfen die Zuhörer dem Dialog lauschen. Für diese soll es allerdings nicht nur bei Trauben, Brot, Wein und Zuhören bleiben. Im Anschluss an den einstudierten Dialog wird das Gespräch frei gegeben und die Gäste an der Tafel dürfen sich einmischen. Musikalisch wird das Gastmahl von Katharina Bäuml an der Schalmei und Hans Bäßler an der Orgel umrankt. Der Eintritt zu diesem Gastmahl kostet 15 Euro. Für Sonntags, 9. Oktober, 11 Uhr, ist zudem eine Matinee mit französischer Orgelmusik in der Klosterkirche bei freiem Eintritt geplant. Um 17.30 Uhr an diesem Tag tritt der NDR Chor auf und lässt Bachs Motetten in der Bearbeitung von Sven-David Sandström erklingen. Der Eintritt zu diesem Konzert kostet 15 Euro. Weitere Informationen und das vollständige Programm sind auf der Website www.klosterklangfestival.de hinterlegt. Eintrittskarten können über www.reservixx.de oder unter (0 57 66) 941 575 gebucht werden. Foto: jan