1. Ein stimmgewaltiger wie amüsanter Ritt durch das bunte Tierreich

    "Ton, Art & Weise" beschert "Kulturkirche in St. Jacobi" gelungenen Auftakt

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    RODENBERG (jl). Mehrere Dutzend Besucher hat das neue Format der "Kulturkirche in St. Jacobi" bei seiner Premiere angelockt. Und die präsentierte sich herrlich amüsant. Das Trio "Ton, Art & Weise" wusste sein Publikum mit ausgewählten Texten, Gesängen und Klavierklängen tierisch zu unterhalten.

    "Kultur hatten wir hier vorher auch schon, aber heute kommt sie mal auf eine andere Weise in die Kirche", begrüßte Pastor Ralf Janssen, der gemeinsam mit Sascha Wolff und Lars Pasucha (Deisterbuchhandlung) die Kulturkirche initiiert hat, die Gäste. Er überließ es ihnen, ob das "K" in Kulturkirche für Kultur oder Kunst stehe. Das Fazit nach dem Konzert: Beides hat seine Berechtigung. Mit einer lebendigen Darbietung entführte das Ensemble ins kunterbunte Tierreich. Allein bis zur Pause hatten zahlreiche Vertreter ihren großen Auftritt: Adler, singende Wale, Forellen, Raben, Möwen, Hasen, verspielte Sardinen und sogar eine Nixe. Selbst der in ein Schlamassel geratenen Kellerassel und der in ein Selbstgespräch vertieften Hausschnecke (beides aus der Feder von Christian Morgenstern) schenkte das Trio seine Aufmerksamkeit. Auch schön: Mit Robert Gernhardts "Das Pferd" war kurzweilig auch in der Kirche die Kommunalwahl herrlich satirisch allgegenwärtig. Weil der Zosse zu doof fürs Rennen war, wurde er Politiker und hochgeehrt, sang Sopranistin Kerstin Weise. Die ausgebildete Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin erfüllte das Gotteshaus mit einem beeindruckenden Klangvolumen und sorgte gleich mehrmals für Gänsehautstimmung. Den Ton am Klavierspiel gab Heike Lindemann an, während ihr Kollege Christian Zündel – alle drei arbeiten an der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen in Bad Nenndorf – nicht nur als Sprechtalent brillierte. Auch seine gestikulierende Art mit einem Faible für Grimassen fand großes Gefallen bei den Damen und Herren in den Sitzreihen. Diese hätten sich zwar durchaus dichter besetzt präsentieren dürfen, das Ensemble hätte es verdient. Bedingt durch den Wahlsonntag und Veranstaltungen wie der Tag das offenen Denkmals zeigte sich Pastor Janssen aber mit der Resonanz mehr als zufrieden. "Wir wollten ja klein anfangen", sagte er schmunzelnd. Der nächste Event der Kulturkirche ist ein Adventskonzert mit dem Kammerorchester Langenhagen am Sonntag, dem 11. Dezember – ein Anlass, bei dem der Geistliche mit einem vollen Haus rechnet. Foto: jl

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