1. Diskussion zur Gestaltung des Schlossgartens

    "Nutzung durch die Bürger und Denkmalschutz sind vereinbar" / Grundzüge des Parks sollen stärker herausgearbeitet werden

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    STADTHAGEN (bb). Bei einer von der Stadt Stadthagen organsierten Diskussionsveranstaltung haben sich Bürger über die Gestaltung des Schlossgartens rege ausgetauscht. Rund 120 Interessierte kamen zu dem Treffen in der "Alten Polizei". Eine Reihe von Teilnehmern hob die Bedeutung des Denkmalschutzes für die Entwicklung des durch Renaissance- und Barock-Elemente geprägten Gartens hervor. Andere stellten den Bau eines Spielplatzes in zentraler Lage in den Mittelpunkt.

    Bürgermeister Oliver Theiß hob zu Beginn hervor, dass es Ziel der Verwaltung sei, Ideen aus der Bürgerschaft zu sammeln und ein Stimmungsbild zu gewinnen. Bauamtsleiter Gerd Hegemann schloss eine Einführung an, in der er Geschichte und ursprüngliche Gestaltung und Entwicklung des Schlossgartens vorstellte. Er erläuterte die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Entwicklung des Parks und die weitergehenden Planungen. Hegemann erklärte, dass bei der Gestaltung die ursprünglichen Grundzüge des Parks stärker herausgearbeitet würden. Eine Gestaltung sehr eng am historischen Renaissance-Stil, für die der Künstler Theodor Vollmer Pläne vorgelegt hatte, würde viel Geld, "siebenstellige Beträge", erfordern, so Hegemann. Anschließend bezog Udo Jobst, Vorstandsmitglied des Vereins Renaissance Stadthagen, Stellung, und hob dabei ganz entschieden die Bedeutung des Ensembles bestehend aus Schloss und Schlossgarten hervor, das ein Denkmal von außergewöhnlichem Rang sei. Sicher könne es nicht gelingen, die ursprüngliche Anlage eins zu eins wiederherzustellen. Es gelte jedoch, bei den Maßnahmen den Geist der Renaissance zu zitieren. Hierzu habe Theodor Vollmer im Jahre 2010 "sehr schöne" Pläne vorgelegt. Entscheidend sei die Sichtachse, die vom Lusthaus den Blick nach Süden freigebe. Dazu gelte es, das Lusthaus wie ursprünglich wieder freizustellen. Die durch Ratsbeschluss eingeleitete Sanierung des im 20. Jahrhundert entstandenen Anbaus sei dagegen ein "Schildbürgerstreich". Für einen Gastronomiebetrieb sei das Südende des Areals der gebotene Platz, etwa in Form der von Theodor Vollmer angeregten Orangerie. Das Lusthaus über dem Teich müsse dagegen als solitäres Denkmal wiederhergestellt werden. In der anschließenden Diskussion äußerten die Teilnehmer aus dem Publikum eine Vielzahl von Vorschlägen. Eine Reihe von Beiträgen betonte, dass das Gelände belebt werden müsse, als ein Areal, das für die Nutzung durch die Stadthäger Bürger attraktiv sei, gerade auch für Familien. Theodor Vollmer hob hervor, dass dies genau auch der Sinn des ursprünglichen Gartens gewesen sei. Dieser habe "dem Amüsement des Publikums" gedient. Hier sei kein Widerspruch, Denkmalschutz und aktive, öffentliche Nutzung würden sich sehr wohl vereinbaren lassen. Ein Park in Anlehnung an die Renaissance könne große Anziehungskraft auch auf junge Familien entwickeln. Mehrere Teilnehmer regten den Bau eines Spielplatzes in zentraler Lage an. Möglichst neben einem Cafébetrieb, damit junge Familien die Verbindung von Gastronomie- und Spielplatzbesuch verbinden können. Andere hoben die Bedeutung als touristisches Kleinod hervor, dass durch solche Eingriffe nicht beeinträchtigt werden dürfe. Schließlich gebe es eine ganze Reihe von Spielplätzen in Stadthagen. Mehrere sprachen sich in Wortmeldungen für den Erhalt des Baumbestandes aus. Eine zentrale Rolle in der Diskussion spielte mehrmals das Schlossgartencafé, während Bürgermeister Theiß festhielt, dass die Veranstaltung in erster Linie zum Austausch über die Gestaltung des umliegenden Gartenareals gedacht sei. Theiß ermunterte die Bürger zum Abschluss, weitere Ideen bei der Stadtverwaltung zu hinterlegenFoto: bb

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