1. "Untypische Frau" im Mittelpunkt

    Umgestaltung der "Romantik"-Dauerausstellung erneut Thema im Ausschuss

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    BAD REHBURG (jan). Einen Schritt ist die Rehburg-Loccumer Stadtverwaltung in dem Bestreben weitergekommen, die Dauerausstellung in der "Romantik Bad Rehburg" neu zu konzipieren. Der Kulturausschuss hat seine Zustimmung gegeben, künftig Hannovers ehemalige Königin Friederike in den Mittelpunkt zu stellen und im Zusammenhang damit die Geschichte Bad Rehburgs aufzugreifen.

    Für den Kulturausschuss ist die Umgestaltung der Ausstellung ein Dauerthema. Seit 2009 beschäftigten sie sich bereits damit, sagte die Ausschussvorsitzende Elke Lustfeld. Soll dort, wo seit der Eröffnung der Anlage in 2001 das Kurleben der Romantik vorgestellt wird, künftig das Welfenhaus und insbesondere jene Friederike, die zweimal zur Kur nach Bad Rehburg kam, in das Zentrum gerückt werden? An dieser Frage schieden sich die Geister. Viele Skeptiker habe es gegeben, meinte Lustfeld, von denen allerdings etliche dieser Idee nun doch zustimmten, nachdem die Kuratorin Carolin Philips und die Ausstellungsgestalterin Nicole Westphal ihr Konzept vorgestellt hätten. Die Geschichte jener Königin, die für ihre Zeit eine untypische Frau gewesen sei, da sie nicht nur ihrem Mann den Haushalt geführt habe, sondern nach Liebe strebte, ließe sich gut erzählen, meinte Rehburg-Loccums Bürgermeister Martin Franke. Exponate zur Ausstellung sollen unter anderem aus der Marienburg kommen. Ernst August Prinz von Hannover habe seine Zustimmung erteilt, solche Leihgaben machen zu wollen, fügte der Bürgermeister hinzu. In Kombination mit der richtigen Geschichte entfalte sich die Attraktivität der Ausstellung. Unklar sei ihr noch, warf Anne Sator als beratendes Mitglied des Ausschusses ein, welche Zielgruppe angesprochen werden solle – eher die "Bunte"-Leser, die sich für den Adel interessierten oder solche, die auch intellektuell angesprochen werden wollten. Sollen die Besucher in die Anlage geholt werden, die den Dino-Park besuchen, die sich am Steinhuder Meer aufhalten oder solche, die das Loccumer Kloster besichtigen? Das, meinte Franke, sei noch nicht abschließend entschieden. Er sei in dieser Beziehung leidenschaftslos. In erster Linie gehe es darum, eine Ausstellung zu gestalten, die auch wirklich Besucher in größerer Menge anziehe. Angeregt haben sowohl Lustfeld als auch Annekatrein Kleine – ebenfalls beratendes Mitglied – die Geschichte Bad Rehburgs professionell aufarbeiten zu lassen. Die Kuratorin hatte zuvor darauf hingewiesen, dass sie diese Inhalte zugeliefert bekommen müsse. Als Beispiel für eine neue Sichtweise auf Bad Rehburg führte Kleine einen Vortrag des Archäologen Christian Barnbeck über die Bäderkultur Bad Rehburgs von der Antike bis in die heutige Zeit an, den dieser im vergangenen Jahr in der "Romantik" präsentiert hatte. Mit Friederike soll nun an der Ausgestaltung des Konzeptes gearbeitet werden. 300.000 Euro veranschlagt die Verwaltung als Kosten dafür. Zwei Drittel will sie als Fördermittel einwerben, 100.000 Euro sollen der Eigenanteil der Stadt sein. Foto: jan

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