WALTRINGHAUSEN (tr). Mit einem kleinen Kommers hat der MTV Waltringhausen am vergangenen Sonnabend das zehnjährige Bestehen seines Radbachtreffs gefeiert. "Wir möchten allen Bauhelfern einfach noch einmal Danke sagen", sagte die Vereinsvorsitzende Gabriele Lohmann. So durfte die "rüstige Rentner-Truppe", wie das Wochenblatt damals titelte, natürlich auch nicht fehlen.
Vor zehn Jahren habe man "ein Werk vollendet, das weiteren Generationen viel Freude bereiten wird", sagte Henning Holzhausen, der zu Baubeginn Lohmanns Amt innehatte. Der heutige Ehrenvorsitzende blickte auf die Bauarbeiten zurück und gab einige Anekdoten zum Besten. Ein Spruch sei ihm von damals gut im Gedächtnis geblieben: "In Waltringhausen ist alles anders, da läuft das Wasser bergauf." Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Verdichtung des Bodens sei den Arbeitern damals das Wasser nur so entgegengesprudelt - doch man wusste sich zu helfen. "Wir haben das tonnenschwere alte Fundament des Grills ausgegraben und genutzt, um die Feuchtigkeitsproblematik einzudämmen", erzählte Holzhausen und fragte sich: "Was werden in vielen Jahren einmal die Archäologen denken, die das Teil ausgraben?" Vielleicht kommen sie nach ein bisschen weiterer Recherche zu folgendem Schluss: Die Geschichte des Radbachtreffs ist eine, die zeigt, wie Hartnäckigkeit und viele Hände gemeinsam etwas bewirken können - ganz im Sinne des Vereinsliedes des MTV: "Großes Werk gedeiht nur in Einigkeit", heißt es dort. 116 Handwerker aus der Dorfgemeinschaft schufteten ab April 2004 in fast 9000 Arbeitsstunden, um den Anbau an die Mehrzweckhalle zu realisieren. Immer unterstützt von 46 Frauen, die sich um die Verpflegung kümmerten. Auch Bürgermeisterin Gudrun Olk und Samtgemeinde-Chef Mike Schmidt richteten ein paar Worte an die Bauhelfer von damals. In den vergangenen zehn Jahren hätten von Seiten der Stadt so gut wie kein Geld für Reparaturen oder Ähnliches fließen müssen, sagte Olk. Sie regte an, der Trupp könne doch den Bau des Berliner Flughafens oder der Hamburger Elbphilharmonie unterstützen: "Dann zeigen Sie denen, wie man einen Zeit- und Kostenrahmen einhält." Schmidt lobte das ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer: "Vieles wäre ohne dies gar nicht möglich. Das ist ein großer Beitrag zu unserem Zusammenleben." Mit Blick auf die Versprechen im Zuge der damaligen Gebietsreform erkundigte er sich nach möglichen weiteren Altlasten - was einige findige Gäste für sich nutzen wollten. So sei 1885 ein Vertrag zwischen Nenndorf und Waltringhausen geschlossen worden, der den Neubau eines Freibades in Waltringhausen verspricht, sollte die Einrichtung in der Kurstadt geschlossen werden. Augenzwinkernd versprach Schmidt die Prüfung des Sachverhalts. Damit stand dann auch der Ernteparty mit Jo‘s Partyband und den DJs von "Wir Machen‘s Bässer" nichts mehr im Wege. Die Live-Band um Jo Göbel und DJ Marius Lockemann am Plattenteller spielten bis tief in die Nacht auf und heizten den Gästen im Radbachtreff ordentlich ein. Foto: tr