EXTEN (km). Anlässlich des "Tag des offenen Denkmals" hatte der Heimatverein am Sonntag zu einer informativen und unterhaltsamen Veranstaltung eingeladen. Bei perfektem Sommerwetter konnten sich Vorsitzender Horst Vöge und seine Mitorganisatoren über eine rege Besucherfrequenz freuen: Die Besucher gaben sich den ganzen Tag über die Klinke in die Hand.
Im Informationsraum des Unterer Eisenhammers wurde - vor fast durchweg voll besetzten Stuhlreihen - zu jeder vollen Stunde ein Film über die Schmiede gezeigt, in deren historischen Ambiente Wolfgang Ehrich vom Heimatverein den Besuchern derweil zeigte, wie fachgerecht gearbeitet wird. Die eigentlich geplante Gartenhacke wurde an dem Tag zwar nicht produziert, dafür legten einige Besucher selbst Hand an und stellten einige schmucke "Schnecken" her. - Die "Schnecken" sollen dem Vernehmen nach künftig als Verzierungen dienen - für die Deutz-Trecker, die vor der Tür zur Begutachtung und Bewunderung ausgestellt waren. Der untere Eisenhammer ist einer vorn vieren gleicher Art, die um das Jahr 1750 außerhalb des Dorfes an künstlichen Nebenarmen der Exter angelegt wurden, unterstützt von der hessischen Landesregierung, die mit den "Eisenfabriquen" in einer wirtschaftlich schwachen Region Wohlstand schaffen wollte, wie es auf der Info-Tafel am Eisenhammer heißt. Die Kraft der Exter lieferte über Wasserräder die Antriebsenergie für Fallhammer, Pressen und Schleifsteine. Das letzte Wasserrad wurde um 1952 entfernt, der Schacht zugebaut. Im Inneren befinden sich museale Maschinen des 19. und frühen 20. Jahrhundert. Bis vor 13 Jahren wurden im unteren Eisenhammer noch gewerblich Spaten und Hacken produziert. Vor elf Jahren übernahm der "Verein für Heimatpflege und Kultur" das gesamte Projekt, dem vor exakt zehn Jahren offiziell der Status eines Industriedenkmals zuerkannt wurde - dessen komplettes Inventar auch heute noch voll funktionstüchtig ist Foto: km