WUNSTORF (tau). Die Kommunalwahl vom vergangenen Wochenende hat zum Teil spannende Ergebnisse geliefert. Vor allem im Stadtrat und in den beiden Ortsräten Steinhude und Großenheidorn stehen Veränderungen an. Die rot-grüne Mehrheit im Rat ist dahin. Die SPD bleibt zwar weiterhin stärkste Kraft, verliert aber einen Sitz und stellt damit 16 Ratsmitglieder. Auch die Grünen konnten ihren Erfolg von vor fünf Jahren nicht wiederholen und verlieren insgesamt zwei Sitze. Die Fraktion schrumpft damit auf vier. Für die Sprecherin der SPD Fraktion, Kirsten Riedel, ist die Sache damit klar: "Die Mehrheitsbildung wird schwierig." Ihre Fraktion wolle deshalb mit allen reden. Eine große Koalition aus SPD und CDU (13 Sitze) wäre aus ihrer Sicht aber keine gute Option, da diese Variante die AfD, die einen deutlichen Erfolg bei dieser Wahl verbuchen konnte, in Zukunft nur noch stärker machen würde. Ein festes Bündnis müsse aber her, findet der Wunstorfer SPD Chef Bernd Maschke. Er lehnt wechselnde Mehrheiten ab und schlägt vor, sich mit anderen Fraktionen auf der Sachebene für die kommenden fünf Jahre zu verständigen. Auch er hält ein Bündnis mit der CDU nur für die zweitbeste Lösung. Möglich wäre daher eine Dreierkoalition aus SPD, Grünen und der FDP.
Die Liberalen haben ihre zwei Sitze im Rat verteidigt. Kurt Rehkopf und Thorben Rump bilden die neue Fraktion. Rump ist mit dem Abschneiden der FDP sehr zufrieden. "Es betrübt mich jedoch sehr, dass die AfD in Steinhude und auch in Wunstorf insgesamt ein zweistelliges Ergebnis erringen konnte, auch wenn die Mandatsträger wohl für die Mehrheitsfindung keine aktive, sondern nur eine passive Rolle spielen werden", so Rump zum Stadtanzeiger. Von der insgesamt gestiegenen Wahlbeteiligung hat vor allem die AfD profitiert. Sie zieht mit vier Vertretern und damit in Fraktionsstärke in den Stadtrat ein. Der Chef des Stadtverbandes, Bernd Wischhöver, freute sich über das gute Abschneiden seiner Partei, die stellenweise auch vor den Grünen lag. "Die Mehrheitsbildung wird für die SPD nicht so einfach, das belebt den politischen Wettbewerb", findet Wischhöver. Wer den Fraktionsvorsitz übernimmt und in welchen Ausschüssen eine Mitarbeit möglich ist, müsse noch abgewartet werden, so der Steinhuder Ratsherr. Foto: tau