SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Im Rat der Samtgemeinde Rodenberg sind die Karten neu gemischt worden. Die bisher hier vertretenen Parteien haben zum Teil deutlich Federn lassen müssen. SPD, CDU und Grüne büßten insgesamt fünf Mandate ein – zugunsten von FDP, Wählergemeinschaft Samtgemeinde Rodenberg und der Hülseder Wählergruppe Gegenwind. Besonders hart hat es die Sozialdemokraten getroffen, die von 46,6 Prozent (2011) auf 38,4 Prozent abrutschten. Sie ist zwar stärkste Fraktion geblieben, doch statt 15 stehen ihr nur noch zwölf Mandate zu. Die größten Stimmenanteile verbuchten der Feggendorfer Wilfried Mundt (994) und der ehemalige Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann (618). Die CDU erlitt mit 25,4 Prozent (2011: 29,0 Prozent) leichte Verluste, die offenbar darauf zurückzuführen sind, dass der ehemalige Fraktionssprecher Udo Meyer sich von seiner Partei abwandte und in seiner Heimatgemeinde Messenkamp eine Wählergemeinschaft gründete. Da die CDU keine Ersatzbewerber fand, sackte ihr Stimmenergebnis in Messenkamp von 24,8 Prozent auf jetzt 4,5 Prozent ab. Die größten Stimmenanteile in der neuen Fraktion weisen der Lauenauer Karl-Heinz Bruns (567) und der Rodenberger Erhard Steege (564) auf. Bündnis 90/Die Grünen verloren rund zwei Prozent und ein Mandat und kamen auf 9,5 Prozent (2011: 11,8 Prozent). Einen persönlichen Erfolg verbuchte die Soldorferin Elisabeth Rautenberg-Röver mit 267 Stimmen. Eindeutiger Gewinner ist die Wählergemeinschaft Samtgemeinde Rodenberg, die ihr Ergebnis von 2011 mit damals 8,2 Prozent mehr als verdoppeln konnte. 20,2 Prozent bedeuten sieben statt bisher drei Sitze, wobei bis auf Hülsede alle Mitgliedsgemeinden abgedeckt werden. In der Stadt Rodenberg hat die WGSR mit 32,4 Prozent die bislang dominierenden Parteien SPD (26,5 Prozent) und CDU (25,2 Prozent) sogar überflügelt. Das liegt vor allem an Ralf Sassmann, der allein 1950 Stimmen für sich verbuchen konnte. Die Feggendorferin Nicole Wehner schaffte aus dem Stand 521 Stimmen. Für die FDP gelang Marlies Berndt-Büschen (Rodenberg) bei einem Stimmenanteil von 2,2 Prozent der Sprung in den Samtgemeinderat. Bei 1,2 Prozent vor fünf Jahren waren die Liberalen noch leer ausgegangen. Ihr Protest gegen den möglichen Bau von Windrädern in der Gemarkung Hülsede sowie an der Stadtgrenze von Bad Münder hat sich für die Hülseder Wählergruppe Gegenwind ausgezahlt: Mit 2,95 Prozent der Stimmen kann der Hülseder Egbert Gelfert in den Samtgemeinderat einziehen. Allein in Hülsede stützten 21,8 Prozent der Wähler die künftige Präsenz dieser Gruppe. Die Wahlbeteiligung lag mit 64,2 Prozent um 6,5 Prozent höher als vor fünf Jahren. Mit Spannung darf in den nächsten Wochen eine mögliche Gruppenbildung erwartet werden, wenn es unter anderem um die Wahl des Ratsvorsitzes geht. Stimmberechtigt neben den 32 gewählten Personen ist auch der parteilose Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla. Und so setzt sich der neue Samtgemeinderat zusammen (In Klammern der jeweilige Stimmenanteil): SPD: Wilfried Mundt, Feggendorf (994), Uwe Heilmann, Lauenau (618), Frank Witte, Altenhagen II (555), Andreas Kölle, Apelern (513), Hans-Dieter Brand, Rodenberg (472), Henning Kommerein, Rodenberg (371), Marion Passuth, Hülsede (357), Anja Niedenzu, Rodenberg (232), Klaus-Werner Volker, Lauenau (203), Hartmut Vormfenne, Apelern (157), Uwe Märtens, Rodenberg (89) und Hans-Werner Kühnel, Pohle (71). CDU: Karl-Heinz Bruns, Lauenau (567), Erhard Steege, Rodenberg (564), Börries von Hammerstein, Apelern (495), Jörg Hupe, Pohle (463), Frederik Platte, Hülsede (396), Patricia Kasper, Rodenberg (232), Christel Oberheide, Rodenberg (203) und Thorsten Lück, Lauenau (140). Grüne: Elisabeth Rautenberg-Röver, Soldorf (267), Karsten Dohmeyer, Lauenau (241), Matthias Schellhaus, Rodenberg (140). WGSR: Ralf Sassmann, Rodenberg (1950), Nicole Wehner, Feggendorf (521), Jürgen Wilkening, Pohle (233), Udo Meyer, Messenkamp (189), Daniela Kastning, Reinsdorf (180), Franz-Wilhelm Riechers, Lyhren (137) und Dirk Holm-Bertelsen, Rodenberg (25). FDP: Marlies Berndt-Büschen, Rodenberg (107). Wählergruppe Gegenwind: Egbert Gelfert, Hülsede (207). Foto: al
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Wanderung zu den Wählergemeinschaften
Etablierte Parteien verlieren Sitze im Rodenberger Samtgemeinderat / Sassmann kann 1950 Stimmen für sich gewinnen
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