LUTHE (tau). Das Gemeindefest anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Jugendband hat zwar mit wechselhaften Wetter am vergangenen Sonntag zu kämpfen gehabt, nicht aber mit der guten Laune. Die war reichlich vorhanden und auch die Besucher nahmen es mit Humor. Für genügend Unterstellmöglichkeiten hatten die Organisatoren des Festes bereits im Vorfeld gesorgt. Den Rest erledigten Schaufel und Besen, die zum Hochdrücken von mit Regenwasser beladenen Planen genutzt wurden. Trotz zum Teil kräftiger Regenschauer stimmte der Sound der Jugendband, die mit Rock- und Popklassikern das Publikum zu begeistern wusste.
Noch bei strahlendem Sonnenschein gelang die Einweihung der neuen Pfarrmauer an der Ecke Seeweg, für die der Heimatverein verantwortlich zeichnet. Die alte Backsteinbegrenzung musste wegen mangelnder Standfestigkeit weichen und verschwand. Die Kirchengemeinde dachte in der Folge lange Zeit über einen Ersatz nach. Ein Zaun etwa, der aber nicht zum historisch gewachsenen Bild des Viertels passen mochte. Da hatte Christian Stille vom Heimatverein die rettende Idee. Ein Neuaufbau der Pfarrmauer mit roten Steinen, die beim Abriss der Homannschen Scheune am Bürgermeister-Ohlendorf-Weg anfielen. Etwa 1600 Stück besorgte Stille, die er zusammen mit seinen Vereinskollegen in aufwendiger Arbeit reinigte. "Das war ein Glücksfall", sagte der Vorsitzende des Heimatvereins Wilfried Segge. Ein weiterer Glücksfall kam mit dem Bauunternehmen Marofke hinzu, dass den Wiederaufbau der Pfarrmauer übernahm und gestalterische Elemente hinzufügte. So weist die Mauer eine gezackte Reihe auf, wie sie auch an der gegenüberliegenden Fassade des Cafés unterm Storchennest zu sehen ist. Eine gelungene Sache, wie alle Beteiligten meinten. Der Heimatverein unterstützte den Wiederaufbau auch finanziell mit einer Spende in Höhe von 2500 Euro. Damit ist das Engagement des Heimatvereins in diesem Jahr aber noch nicht vorbei. Derzeit werde an einem Gedenkstein gearbeitet, der an ein ehemaliges Entlassungslager für deutsche Kriegsgefangene erinnern soll, das in Luthe von Juli bis September 1945 betrieben wurde. Foto: tau