WUNSTORF (tau). Der Schulausschuss hat sich am Mittwoch auch mit der Unterrichtsversorgung am Hölty Gymnasium beschäftigt. Dort fallen aufgrund von Schwangerschaften mehrere Lehrkräfte aus. Ersatz konnte so schnell nicht gefunden werden, weshalb das Unterrichtsangebot etwa im Fach Sport für eine zehnte Klasse deutlich eingeschränkt werden musste. Vertreter der Schule wiesen noch einmal darauf hin, dass die Problematik nichts mit der zu diesem Schuljahr vollzogenen Zusammenlegung der beiden Standorte in Wunstorf und Steinhude zu tun habe. Vielmehr standen in den letzten sechs Monaten keine Stellen zur Verfügung. Inzwischen hat das Land nachjustiert. Allerdings ist der Markt so gut wie leergefegt. Für die Fächer Kunst und Musik konnten zwar neue Mitarbeiter gewonnen werden, in anderen Bereichen fällt die Suche hingegen schwer. Die Hoffnungen ruhen daher auf dem zweiten Schulhalbjahr. Die Schulleitung arbeite aber mit Hochdruck an einer Verbesserung der Lage.
Das stellten auch die Fraktionen im Schulausschuss fest, richteten ihre Kritik daher an die Bildungspolitik der Landesregierung. Während der schulpolitische Sprecher der CDU, Heinz-Gerhard Kück, über die Kultusministerin Frauke Heiligenstadt schimpfte, sie gar als unfähig bezeichnete, schlug die SPD Fraktion moderatere Töne an. Deren Sprecher Ulrich Troschke schlug einen Appell an die Landesschulbehörde vor. Sie solle prüfen, ob man von Standards abweichen und vielleicht Quereinsteigern und Pensionären eine Chance geben könne. Die Stadt und einzelne Mitglieder des Schulausschusses wiesen außerdem darauf hin, dass die Unterrichtsversorgung an allen Schulen mangelhaft sei. So liege sie bei der Otto-Hahn-Schule bei 94 Prozent und bei der IGS zwischen 94 (Sek I) und 97 Prozent (Sek II). An der Fröbelschule sind es gar nur 82 Prozent, berichtete der Erste Stadtrat Carsten Piellusch. Die Landesschulbehörde werte die Meldungen der Schulen gerade aus, betont in einem Schreiben an die Stadt aber, dass der Pflichtunterricht sichergestellt sei. Einräumen musste die Behörde hingegen, dass es erhebliche Defizite bei der Unterrichtsversorgung an Förderschulen gibt. Foto: tau