RINTELN (ste). Eigentlich müssten sie Schwimmhäute zwischen den Fingern haben und Kiemen wären vielleicht auch noch eine Option, wenn sie der Evolution ein wenig Zeit ließen. Gemeint sind Extremschwimmer wie Markus Reineke. Der Rintelner versammelte jetzt eine handverlesene Scharr Gleichgesinnter um sich und veranstaltete das erste Weserschwimmen von Rinteln bis nach Minden; immerhin 40 Weserkilometer! Zieht man die Fließgeschwindigkeit der Weser von etwa vier bis fünf Kilometer pro Stunde ab, so bleiben im Schnitt immer noch 20 Kilometer, die jeder der Teilnehmer selbst für Vortrieb sorgen muss. Wer schon einmal 40 Bahnen im Freibad geschwommen ist (entspricht einem Kilometer), der weiß, was 20 Schwimmkilometer bedeuten. Kein Problem war dabei die Wassertemperatur, denn die betrug rund 22 Grad und machte die Weser zu einem angenehmen Schwimmfluss. Und noch etwas förderte die Motivation der aus ganz Deutschland und den Niederlanden kommenden Schwimmerinnen und Schwimmer. Zeitgleich mit ihrer Aktion hatten die Kanuten ihre Weserbergland-Rallye und erklärten sich bereit, jedem Schwimmer ein Begleitboot für Sicherheit und Versorgung an die Seite zu stellen. Zusätzlich gab es für jeden noch eine leuchtend rote Badekappe und eine gelbe Auftriebshilfe, die sie auch für Sportboote gut sichtbar machten. So gerüstet starteten die Extremschwimmer am Samstag Morgen ihren Schwimm-Marathon. Am Freitag Abend hatten sie schon erste Erfahrungen in der Weser gesammelt und in Höhe der "Bodega Beach" publikumswirksam einige Runden im Fließgewässer zurückgelegt. Gegen den Strom schwimmen, das war - wie im richtigen Leben - so gut wie unmöglich. Nach fünf bis sechseinhalb Stunden stiegen die Sportlerinnen und Sportler in Minden wieder aus dem Wasser. Stehend kaputt, aber glücklich bis in die Haarspitzen. Markus Reineke versprach bereits im Vorfeld: "Das machen wir nächstes Jahr wieder!" Er kam übrigens als vierter in Minden an, die schnellsten waren Sebastian Barsch mit fünf Stunden und sechs Minuten, gefolgt von Fergil Hestermann aus den Niederlanden, jüngster Schwimmer im Feld, und Karsten Sasse. Foto: ste
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Schwimmen bis zur Leistungsgrenze
Extremsportler schwimmen von Rinteln bis nach Minden
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