APELERN (al). Ganz schief hängt der kleine Traktor auf dem Acker. Der nur elf PS starken Maschine ist es direkt anzusehen, wie schwer sie sich mit der kleinen Pflugschar im festen Lehmboden tut. Aber auf dem Feld am Ortsrand von Apelern nahe der Kulturschmiede wurde nur aus lauter Spaß an der Freude gearbeitet: Die Oldtimerfreunde wollten die Leistungsfähigkeit ihrer Geräte einmal testen.
Deshalb hatte der Vorsitzende des örtlichen Traktorenclubs, Andreas Kölle, befreundete Gruppen aus der Region eingeladen, mit Deutz, Hanomag, Fendt & Co sowie mit alten Pflugscharen in den Riesbachort zu kommen. Landwirt Helge Sahlfeld hatte gern seinen soeben abgeernteten Acker zur Verfügung gestellt, auf dem sich die betagten Modelle sichtlich quälten und dennoch zuverlässig tiefe Furchen zogen. Etliche Expertenaugen verfolgten das Geschehen: "Mach mal die Schare sauber, das wird kein Pleugen (= Pflügen)", riet ein Senior. Ein anderer erinnerte sich an die eigenen Mühen in jungen Jahren: Hinten auf dem Pflug habe er gestanden, berichtete der jetzt 90-Jährige, damit das Eisen möglichst tief in den Boden gelangen konnte. Jene ersten Traktoren hatten noch eine schwache Motorkraft. Und nicht jeder kleine Landwirt konnte sich eine solche technische Neuerung erlauben. Oft zogen noch Pferd und Ochse den Pflug über das Land. Nur die große Domäne in Rodenberg, wusste jemand, hatte eine schwere Lokomobile mit Kettenantrieb. Kölle und seine Freunde waren über den Verlauf ihres Treffens zufrieden. Ihre betagten Lieblinge kamen zum Einsatz. Es wurde gefachsimpelt und manche Erinnerung ausgetauscht. Von den frischen Spuren auf dem Acker wird indes nicht mehr lange etwas zu sehen sein. "Dann kommt Helge Sahlfeld mit seinem großen Schlepper", grinste Kölle, "und macht alles wieder platt". Foto: al