1. Krankheitserreger greift den Baumbestand an

    Eschentriebsterben Problem in der Sandfurt / 20 Prozent der Bäume betroffen

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    BÜCKEBURG (gr). Das Problem kennen die Förster in den Wäldern schon länger: An manchen Bäumen wächst ein Pilz, der schon immer dort wuchs: Das Weiße Stängelbecherchen. Einige Eschen erkrankten nach Bewuchs durch den Pilz, bis sie teilweise gänzlich abstarben. Fälschlicherweise wurde dieses Absterben der heimischen Sorte des Stängelbecherchen zugeschrieben. Nach einige Untersuchungen stellte sich allerdings heraus, dass es sich um das Falsche Weiße Stängelbecherchen handelt, welches aus dem asiatischen Raum stammt. Es greift Eschen sehr aggressiv an und ist von der heimischen Sorte optisch nicht zu unterscheiden. "Die Auswirkungen werden aber relativ schnell sichtbar", sagt Förster Alfred Matthaei vom Fürstlichen Forstamt. "Ist ein Baum einmal stark befallen, wird seine Krone immer lichter." An den Äste sterben die Blätter ab, bis die Baumkrone irgendwann komplett kahl ist. Ist die Esche nicht so stark erkrankt, dann bleiben noch einige Stellen mit Laub bedeckt, an anderen Stelle sind die Äste dann aber kahl. Die Esche reagiert unterschiedlich auf den Pilz, manchmal hat das Falsche Weiße Stängelbecherchen große Auswirkungen, manchmal gar keine bis kaum ersichtliche. Wie manche Bäume gegen den Erreger resistent sein können, ist nicht geklärt. Fakt ist, dass es kaum noch Eschen gibt, die eine vollständige Krone haben und damit die Schadstufe Null tragen dürfen.

    Der einzige sinnvolle Weg, dem Absterben der Bäume und der Neuinfektion entgegenzuwirken, ist das Entfernen der stark erkrankten Bäume. 20 Prozent seiner Bäume muss Matthaei abholzen, um den Verfall vorzubeugen. "Landschaftlich wird sich hier einiges verändern", ist der Förster der Meinung. Schließlich müssen fünf Hektar Kulturfläche neu bepflanzt werden. Der Einschlag in den Forst erfolgt bereits am Montag, dann ist auch der Weg durch den Wald gesperrt. Dort, wo mit schwerem Gerät gearbeitet wird, dürfen keine Spaziergänger vorbeikommen. Die Untere Naturschutzbehörde wurde vom Forstamt bereits am Mittwoch informiert, auch sie hält den Eingriff um das Überleben der Esche zu sichern für notwendig. Allerdings ist es mit dem Entfernen der befallenen Eschen nicht getan: Auch Teile des "dienenden Unterstands", in diesem Fall häufig die Hainbuche, müssen entfernt werden. Geschieht dies nicht, so haben neue Pflanzungen keine Chance zu wachsen, weil der Unterstand das ganze Sonnenlicht von den Jungbäumen abhält. Da auch der Harrl in den Zuständigkeitsbereich von Alfred Matthaei fällt, sind auch dort einige Maßnahmen vonnöten. "Dort ist es aber nicht ganz so dramatisch, dort finden sich weniger Eschen als hier in der Sandfurt. Im Harrl hat der Einschlag nicht ganz so dramatische Folgen." Foto: gr

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