1. "Das wird kein leichter Weg mit den Jugendlichen"

    CDU-Fraktion beantragt Gründung eines Jugendbeirats

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    OBERNKIRCHEN (sk). Der Stadt Obernkirchen fehlt ein Jugendbeirat. Diese Meinung vertritt die CDU-Fraktion und hat daher einen Antrag auf Gründung eines entsprechenden Gremiums gestellt. In Obernkirchen gebe es bereits einen Seniorenbeirat, "ein Jugendbeirat wäre eine sinnvolle Ergänzung und notwendige Einrichtung", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Rodenbeck im Ratsantrag. In Nachbarkommunen wie Bad Nenndorf sei die Gründung von Jugendbeiräten bereits "auf den Weg gebracht" worden. Weiterhin verwies Rodenbeck darauf, dass Jugendliche viele Ziele und auch "diverse kritische Gedanken" bezüglich der Entscheidungen von politischen Akteuren hätten. Daher sei es "wichtig, auch die Gedanken der jungen Generation bei der politischen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen".

    Ratsmitglied Andreas Hofmann trug den Fraktionsvorschlag in der jüngsten Sitzung des Bürger- und Bildungsausschusses vor. Der Senioren- und Behindertenbeirat der Stadt arbeite bereits "sehr effektiv und erfolgreich", sagte er. "Ein Jugendbeirat wäre für Entwicklung unserer Stadt eine gute Sache." Vorstellbar sei eine auf zwei Jahre begrenzte Mitgliedschaft und keine übliche ganze Wahlperiode. Jugendliche entwickelten sich schließlich weiter und würden, ob nun für Ausbildung oder Studium, die Stadt auch einmal verlassen, da wäre etwas "Flexibilität" angeraten. CDU-Mitglied Heinrich Struckmeier führte an, es sei bereits so schon schwierig Menschen für die allgemeine Parteiarbeit zu gewinnen. Gebe man Jugendlichen früh die Möglichkeit mal in diese Arbeit hineinzuschnuppern und so ihr Interesse zu wecken, würden sie vielleicht die Scheu vor politischer Arbeit verlieren und dabei bleiben. Konkrete Pläne oder gar interessierte Personen gebe es allerdings noch nicht, räumte Hofmann auf Nachfrage von Grünen-Vertreterin Christina Steinmann ein. Grundsätzlich bewertete sie den Vorschlag positiv, man müsse aber "realistisch" bleiben. "Da kommt wirklich viel Arbeit auf uns zu." Denn: Bei zu geringer Motivation bestünde die Gefahr, dass das Ganze schnell wieder einschlafe. Ein ähnliches Projekt habe es bereits in Bückeburg gegeben, berichtete Ratsherr Manfred Mühlke (SPD). Nach einem "euphorischen" Anfang mit vielen Pläne sei die Sache aber nach kurzer Zeit im Sande verlaufen. Fraktions-Kollegin Kirsten Battaglia machte unterdessen auf das umfangreiche Freizeitprogramm junger Menschen aufmerksam. Es sei eine im Grunde positive Idee ("Nachwuchs ist immer gut"), aber auch sie hält die Motivation für eine eher "schwierige" Angelegenheit. Ebenfalls Wolfgang Breitner vom Jugendring befürchtete, es werde schwer Jugendliche mit derartigen Themen dauerhaft bei der Stange zu halten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass da viele mitmachen." Andreas Hofmann erklärte daraufhin, ein Jugendbeirat befasse sich weniger mit politischen Themen, sondern vielmehr mit städtischen Angelegenheiten. "Die Interessen der Jugendlichen sollen gehört werden und sie sollen die Möglichkeit bekommen diese vorzutragen." Bürgermeister Oliver Schäfer machte den diskussionsbeendenden Vorschlag, als ersten Schritt die Idee in verschiedenen Einrichtungen zu tragen und zu einer Versammlung einzuladen. Das Angebot gelte dabei für Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahre. Wolfgang Breitner vom Jugendring könne beispielsweise diverse Vereine ansprechen. "Es wird kein leichter Weg", meinte Schäfer. Aber man müsse sich bemühen alle Bevölkerungsgruppen in kommunalen Dingen zu erreichen. Die Ausschussvorsitzende Beate Krantz (CDU) äußerte sich abschließend: "Zum Bürger- und Bildungsausschuss gehören auch die jungen Bürger dazu." Jetzt gelte es aber erst einmal den Gedanken reifen zu lassen und eine Rückmeldung abzuwarten. Das Thema soll zusätzlich in den Fraktionen beraten werden.

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