1. Siegerentwurf wird verwirklicht

    Ein Denkmal für die Brüder Lazarus soll im Dezember am Hölty eingeweiht werden

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    WUNSTORF (tau). Was einst als Aufgabenstellung im Kunstkurs begann, hat sich nun über eine Ausstellung bis hin zu einem Denkmal fortentwickelt, das im Dezember am Hölty Gymnasium eingeweiht werden soll. Es geht um ein Mahnmal für die Zwillingsbrüder Ernst und Ludwig Lazarus, deren Geschichte mit dem Hölty verbunden ist. Sie besuchten die Schule in den 1930er Jahren als sie von einem auf den anderen Tag verschwanden. Ihre Spur verliert sich in Polen, wohin sie 1942 von den Nationalsozialisten deportiert worden waren. In den Stufen des Eingangsbereichs sind ihre Namen als Erinnerung eingraviert, doch heute wissen die wenigsten Schüler um das Schicksal der beiden, so Kunstlehrerin Katja Ippisch.

    Das war der Auslöser, um sich mit dem Thema künstlerisch zu befassen. Vor zwei Jahren begann die Arbeit in der damaligen Jahrgangsstufe 11. Kleine Skulpturen sollten aus Seifenblöcken geschnitzt werden. Die Aufgabe lautete, den Leidensweg der Brüder Lazarus in einer abstrakten Darstellung nachzuzeichnen. Aus den vielen Ideen entstand eine Ausstellung, die mit Unterstützung des Heimatvereins im Wunstorf Info gezeigt wurde, ergänzt durch historische Hintergründe, die ein Geschichtskurs zusammen mit Stadtarchivar Klaus Fesche zusammenstellte. Nun haben andere Schüler aus den vielen Plastiken einen Siegerentwurf gekürt, der als großes Denkmal verwirklicht werden soll. Gewonnen hat das aus Seife geschnitzte Modell der ehemaligen Hölty-Schülerin Isabella Notarianni, die nach dem Abitur im Jahre 2015 in Osnabrück zu studieren begann. Ihr Modell trägt den Titel "In die Knie gezwungen" und zeigt auf abstrakte Weise zwei in sich verschlungene Dreiecke mit Einkerbungen, die die Verletzungen der beiden Brüder symbolisieren sollen. In einer bestimmten Perspektive ergeben die beiden Dreiecke außerdem einen Davidstern. Ein Künstler ist nun mit dem Bau des großen Denkmals beauftragt worden. Möglich wurde das durch die finanzielle Unterstützung des Heimatvereins und die Stiftung Rotes Lehmhaus. Die fertige Stahlkonstruktion wird etwa 1,50 Meter hoch sein und auf einem Findling als Sockel befestigt. Infotafel und Beleuchtung sollen das Ensemble komplettieren und somit mehr Schülern die Geschichte der Lazarus Brüder näher bringen. Die Einweihung des Denkmals ist für den 15. Dezember vorgesehen und zwar im Anschluss an die Kranzniederlegung am Holocaust-Mahnmal auf dem Abteigelände. Foto: tau

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