RINTELN (ste). Wie finden sich Jugendliche durch den Wust von Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten? Wie finden Firmen in Zeiten rückläufiger Zahlen junger Menschen ihre künftigen Auszubildenden? Wie muss Schule und Berufsschule auf die steigende Unsicherheit und Unwissenheit bei der Berufswahl reagieren und welche Chancen gibt es, mehr Frauen einzustellen? Fragen, die eine Podiumsdiskussion mit Bürgermeister Thomas Priemer, der Demografiebeauftragten Linda Mundhenke als Moderatorin, Olaf Seifert als Geschäftsführer von "Amcor Flexibles", Marlis Janovsky vom Niedersächsischen Wirtschaftsministerium, Herbert Habenicht von den Berufsbildenden Schulen und Jens Heitmüller von der Handwerkskammer Hannover klären sollten. Im Plenum etwa 30 Besucher, zumeist Chefs von Firmen und Firmenvertreter. Doch richtige Antworten blieben aus. Zu unterschiedlich waren die Auffassungen der einzelnen Interessenvertreter. Macht eine Ausbildungsmesse Sinn? Nein, meint Olaf Seifert: "Da kommen doch nur die Eltern von denen, die wir erreichen wollen!" Ja, meint Marlis Janovsky, denn nur hier könne man die regionale Vielfalt der Berufsmöglichkeiten zeigen. Wann soll eine Berufsorientierung in der Schule starten? In der fünften, der siebten Klasse, oder sind Schülerinnen und Schüler dann noch überfordert damit? Sollen Handwerker in die Schulen gehen? Sollen Auszubildende von ihren Erfahrungen im Beruf in den Schulklassen sprechen? Fragen, zu denen es kontroverse Meinungen gab; und in jeder Meinung steckte natürlich auch ein Stück Wahrheit. Verwirrend auch die neuen Berufsbezeichnungen, die oft einen falschen Eindruck von dem eigentlichen Arbeitsumfeld suggerieren: "Ein Medientechnologe Druck steht an der Maschine und schiebt keine Dateien auf dem Bildschirm hin und her", so Olaf Seifert.
Das komplexe Thema Ausbildungs- und Berufswahl wurde dann beendet, da der Brückentorsaal so heiß war, dass man in der Schule bei den Temperaturen sicherlich "Hitzefrei" bekommen hätte. Es besteht also noch ordentlich Nachholbedarf, wollen die Betriebe auch künftig ihre Mitarbeiterzahlen aufrecht erhalten.Foto: ste