1. "Der Erfolg der IGS spricht für sich"

    Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der Gesamtschule Schaumburg / Rückblick auf turbulenten Start

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Das Team der Integrierten Gesamtschule (IGS) Schaumburg hat gemeinsam mit zahlreichen Gästen in einer fröhlichen Feierstunde das 25-jährige Bestehen der Schule begangen. Landrat Jörg Farr und weitere Redner erinnerten daran, dass um die Gründung der ersten Gesamtschule im Landkreis im Jahre 1991 heftig gestritten worden sei. "Heute kann man darüber lächeln. Der Erfolg der IGS Schaumburg spricht für sich", hielt der Landrat fest.

    Getragen worden sei die Gründung von der Vision auf eine Erhöhung der Chancengleichheit im Bildungswesen, vom Ziel, Kinder mit sehr verschiedenen Voraussetzungen gemeinsam zu unterrichten. Von den Gegnern sei die Gründung als Gefahr für eine bewährte Schulstruktur angesehen worden und als Ausgangspunkt für ein sinkendes Bildungsniveau. Heute, 25 Jahre nach diesen Auseinandersetzungen, sei die Gesamtschule längst eine anerkannte Schulform im Landkreis. Mit ihrer erfolgreichen Arbeit habe die IGS Schaumburg den Grundstein für diese Entwicklung gelegt, in deren Folge heute fünf Gesamtschulen im Landkreis existieren würden. Die Neugründungen seien von großen politischen Mehrheiten beschlossen worden und mit breiter Unterstützung aus der Elternschaft. Die große Nachfrage nach Plätzen an der IGS Schaumburg sei Zeichen der Wertschätzung. Der Erfolg zeige, wie wichtig es sei, dass im Landkreis Schaumburg immer intensiv an der Weiterentwicklung des Schulwesens gearbeitet worden sei, dabei gern auch die Grenzen des vom Gesetzgeber vorgegebenen Spielraums ausgetestet worden seien. Farr dankte dem Schulteam für das Engagement und die Kreativität, welche diese Entwicklung ermöglicht hätten. Andreas Blasche-Hesse hatte zuvor als Vertreter der Landesschulbehörde die verschiedenen Stationen der IGS nachgezeichnet. 2006 habe die Gründung der Oberstufe einen wichtigen Abschnitt dargestellt. Einen besonderen Erfolg habe die Nominierung für den Deutschen Schulpreis im Jahre 2015 markiert. Richard Wilmers, erster Direktor der IGS Schaumburg, die aktuelle Schulleiterin Astrid Budwach und die langjährige didaktische Leiterin Bärbel Harmening ließen einen weiteren Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre folgen. Wilmers erinnerte an die "turbulente Vorbereitungsphase", die von einer im Jahre 1984 gegründeten Gesamtschul-Initiative angeschoben wurde. Er rief das Kuriosum in Erinnerung, dass die IGS nach dem Entscheid mit den Stimmen der SPD/FDP-Mehrheit im Kreistag für die neue Schulform im Grunde gegen den Willen der CDU-Landesregierung gegründet wurde. Die hatte den Antrag des Landkreises auf Genehmigung damals über drei Monate nicht beantwortet. Eine wenig bekannte Regelung im Gesetz sah jedoch vor, dass ein Antrag durch einen Kreistag als genehmigt zu betrachten ist, wenn die Entscheidung der Niedersächsischen Regierung innerhalb dieses Zeitraums nicht gefällt ist. Harmening und Budwach zeigten die Leitlinien des ursprünglichen pädagogischen Konzeptes auf und wie diese heute in der IGS verwirklicht würden, wie etwa das Selbstverständnis als "Schule für alle", die Kinder mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen über individualisierte Lern- und Unterrichtsmethoden zum bestmöglichen Abschluss führe. Oder der Anspruch als "besonders kinderfreundliche Schule" den Schüler in den Mittelpunkt zu stellen. Beim Wettbewerb um den Deutschen Schulpreis sei neben anderen Punkten eine hohe Leistungsfähigkeit der IGS-Schaumburg hervorgehoben worden. Zur Jubiläumsfeier leisteten Schüler einen bedeutenden Beitrag, der von den von verschiedenen Formationen vorgetragenen Musikstücken bis zum Erstellen des Büffets durch Schülerinnen der Jahrgänge neun und elf reichte.Foto: bb

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