RINTELN (ste). Noch 2013 betonte Ralph von Follenius, damals Geschäftsführer der Krankenhausprojektgesellschaft gegenüber der Presse, dass an eine Schließung des Rintelner Krankenhauses vor Inbetriebnahme des neuen Klinikums in Vehlen nicht gedacht werde. Heute sehen die Fakten anders aus. Zum 1. September wird das Rintelner Krankenhaus in seiner jetzigen Form geschlossen und die Rintelner Abteilungen gehen nach Bückeburg in das Bethel Krankenhaus. Die Eröffnung des neuen Klinikums in Vehlen wird für das erste Quartal 2017 erwartet.
Nina Bernard, zuständig für die Unternehmenskommunikation des neuen Klinikums, begründet die Schließung des "kleinsten Standortes der drei Häuser Schaumburg" in Rinteln unter anderem damit, dass "nach eingehenden Prüfungen ist die Geschäftsführung der Krankenhausprojektgesellschaft mbH in Abstimmung mit den Gesellschaftern des Klinikum Schaumburg zu dem Entschluss gekommen, dass ein Vor-Umzug von Rinteln erst am 1. Dezember (wie geplant) sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Patienten zu anstrengend wäre. Denn die Zeit zwischen diesem Vorumzug und dem dann anschließenden Hauptumzug in das neue Klinikum wäre dazwischen sehr knapp bemessen!" Im Kreiskrankenhaus Rinteln werden besonders die neurologischen und geriatrischen Patienten stationär versorgt: "Besonders Patienten der Geriatrie (Altersmedizin) bleiben oftmals über einen längeren Zeitraum im Krankenhaus; das heißt, dass im schlechtesten Fall einige Patienten sogar zweimal umziehen müssten!" Das wollte man verhindern. "Das Kreiskrankenhaus Rinteln wird daher seine Patienten zum 1. September nach Bückeburg verlegen", so Dr. med. Achim Rogge, Sprecher der Geschäftsführung der Krankenhausprojektgesellschaft Schaumburg. "Die dortige Station 8 steht momentan noch leer, so dass genügend Platz für diese Verlegung vorhanden ist." Nina Bernard weiter: "Günstiger Nebeneffekt dieses Vor-umzuges: Landrat Jörg Farr wurde bereits mehrfach von der Burghofklinik, die schon große Teile des Kreiskrankenhauses Rinteln gemietet hat, angesprochen, dass sie weitere Räume benötigt!" Mit dem Umzug der Stationen Geriatrie und Neurologie ist das Kreiskrankenhaus Rinteln allerdings nicht komplett "frei von Krankenhaus": Verwaltungsteile, wie beispielsweise das Medizincontrolling, werden weiterhin ihre Büros in Rinteln behalten, bis zum Umzug in das neue Klinikum. Die späte Information der Öffentlichkeit begründet Frau Bernard unter anderem mit der "Informationskaskade" im Unternehmen. Foto: ste