1. Kommodore spricht über den Flugbetrieb

    Oberst informiert Ortsräte und beantwortet Fragen der Anlieger / "Versuchen die Belastung gering zu halten"

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    STEINHUDE (tau). Auf Einladung der beiden Ortsräte Steinhude und Großenheidorn hat der Kommandeur des Fliegerhorstes, Ludger Bette, am Mittwoch einen Vortrag über den Flugbetrieb am Standort gehalten und Fragen von Anwohnern zu Flugrouten und Einsatzzeiten beantwortet. Die tatsächlichen Übungszeiten von Piloten im neuen A400M haben im Vergleich zur früheren Ausbildung auf der Transall deutlich abgenommen. Die meiste Zeit ihrer Ausbildung, nämlich 54 Stunden, verbringen angehende Piloten im modernen Flugsimulator. Im A400M seien es dagegen nur 45 Minuten, in denen fünf Landungen verbindlich absolviert werden müssen.

    Früher lag die Anzahl der Flugbewegungen mit rund 20.000 pro Jahr auch deutlich höher. Heute liegt der Wert bei unter 5000 pro Jahr. Darin enthalten sind auch Starts und Landungen von Kampfflugzeugen. 60 Flüge in den verkehrsreichsten sechs Monaten sind zulässig. Theoretisch dürfte der Kommodore damit bis zu drei Starts in der Woche erlauben. Bette verzichtet aber darauf und genehmigt maximal nur einen Anflug bzw. Start pro Woche. Unterm Strich entspreche die Anzahl an tatsächlichen Flugbewegungen dem Niveau eines Sportflughafens. "Wir tun nur das Nötigste, um unseren Auftrag als Lufttransportgeschwader erfüllen zu können und versuchen die Belastung für die Anlieger so gering wie möglich zu halten", so Bette. Anders als an einem Sportflughafen ist in Wunstorf natürlich die Lärmbelästigung durch Militärflugzeuge gegeben. Bette versprach daher zu prüfen, wie lange bei den Starts von Düsenjets etwa, der sogenannte Nachbrenner eingeschaltet bleiben muss. Mit den Herstellern der Kampfflugzeuge sei der Kommodore diesbezüglich im Gespräch. Beim Thema Flugrouten hat das Geschwader selbst keinen großen Handlungsspielraum. Die Routen werden vom Amt für Flugsicherung vorgegeben. Beim Abflug in Richtung Steinhude sind die Piloten zum Beispiel angehalten, einen Schwenk von 10 Grad nach links vorzunehmen. Beim Anflug aus dieser Richtung ist das schwieriger. Da lasse sich ein Überflug über die Ortschaft nicht vermeiden. Per Instrumenten-Anflug, also auf einem Leitstrahl, werden die Flugrouten exakt eingehalten. Beim manuellen Anflug nach Sichtbedingungen könne es durchaus leichte Abweichungen geben, was die Beobachtungen von Anliegern erklärt. Beide Anflugverfahren müssen aber trainiert werden, da nicht überall auf der Welt ein Anflug per Leitstrahl möglich ist. Foto: tau

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