WUNSTORF/LUTHE (tau). Die Vorortsicherung der Asbesthalde auf dem ehemaligen Fulgurit-Gelände liegt im Plan. Das teilte der Umweltdezernent der Region Hannover, Axel Priebs, im Rahmen einer Begehung mit Luthes Ortsbürgermeister Rolf Hoch am Dienstag mit. Demnach werden die notwendigen Sanierungsschritte gut und zuverlässig umgesetzt. Im Oktober sollen die Hauptarbeiten abgeschlossen sein. Dazu zählen die Modellierung des Haldenkörpers, die Abdeckung der Oberfläche mit speziellen Kunststoffbahnen, die miteinander verschweißt werden sowie der Einzug von Gabionen zur Stabilisierung der Böschungen. Bereits ein Drittel der Halde ist verpackt.
Beim Thema Sicherheit, das in den vergangenen Wochen immer wieder Gegenstand von Diskussionen war, weisen Region und ausführendes Unternehmen auf hohe Standards hin. Von den insgesamt rund 3 Millionen Euro Gesamtkosten fließen allein 450.000 Euro – also rund 15 Prozent – in die Überwachung. Der von Kritikern des Bauvorhabens immer wieder geäußerte Vorwurf, gerade an dieser Stelle nachlässig zu agieren, ließ Umweltdezernent Priebs daher nicht gelten. Uwe Kaufmann vom Team Abfall / Bodenschutz bei der Region Hannover wies gleichzeitig auf eine irreführende Diskussion zum Thema Grenzwerte hin. Offizielle gebe es nämlich nicht. Dafür habe sich die Region an Richtlinien orientiert, wie sie etwa bei der Sanierung von Innenräumen verbindlich vorgeschrieben sind. Demnach dürfen während der Arbeiten 1000 Fasern pro Kubikmeter Abluft nicht überschritten und danach nicht mehr als 500 Fasern pro Kubikmeter Luft in einem geschlossenen Raum gemessen werden. Den letzten Wert betrachtet die Region daher als Referenz. "Wir glauben damit, einen sehr hohen Standard gewählt zu haben", so Priebs. Bislang habe es an vier Messstellen im Umland um die 190 Messungen gegeben, davon waren 17 (9 Prozent) mit einem Befund. Diese Daten stünden aber in keinem Zusammenhang mit der Halde, sagt Uwe Kaufmann. Der Maximalwert lag bei 127 Fasern. Diese Zahl bewege sich damit genau im Bereich einer, wenn man so will, natürlichen Faserkonzentration in der Luft, wie sie auch an anderen Orten Deutschlands gemessen wird. Fünf Messstellen befinden sich direkt am Haldenfuß. Über 260 Messungen hat es hier bereits gegeben. Davon waren 55 (20 Prozent) mit einem Befund. Diese Ergebnisse bezeichnete Kaufmann als nicht ungewöhnlich. Auch bei den Arbeitsplatzmessungen habe es bei über 90 Prozent der Messungen Ergebnisse gegeben, bei denen die Richtlinien von einer geringen Exposition sprechen. Die von einigen betriebene massive Verunsicherung der Bevölkerung entbehre damit jeder Grundlage. Selbstverständlich finde bei der Modellierung der Halde eine Umlagerung von belastetem Material statt, das war auch so angekündigt worden. Der sogenannte Schwarzbereich, in dem besondere Sicherheitsvorkehrungen gelten, werde daher immer wieder mit Wasser feucht gehalten. Dabei setzt das Unternehmen auf eine feine Benetzung der Oberfläche, da sich diese Methode als äußerst effizient erwiesen hat. "Aus der Entfernung sieht das auf diese Weise versprühte Wasser natürlich wie aufgewirbelter Staub aus", sagt Baustellenleiter Ulrich Andrae. Foto: tau