LANDKREIS. Seit vielen Jahren fördert und finanziert der Lions Club Schaumburg nicht nur gemeinnützige Projekte in der Region, sondern unterstützt auch dort, wo Menschen in Not und Elend leben müssen. Im Winter 2016 entstand ein Kontakt zwischen dem damaligen Präsidenten der Lions, Stefan Heimann und der deutschen Hilfsorganisation KALI:MERA mit Sitz in Aalen. Diese hatte sich im Sommer 2015 zur Aufgabe gesetzt, mit konkreten Hilfsaktionen die Not auf der Insel zu lindern. Werner Gnieser und Andreas Stephainski als Verantwortliche des Vereins sind seit Jahren eng mit Lesbos verbunden, verfügen deshalb über ein Netz von einheimischen Kontaktpersonen und es erwies sich als großer Vorteil, dass KALI.MERA dadurch immer über die aktuelle Situation informiert war und nach wie vor ist. Und dann kam im März/April die Schließung der Balkanroute und der "Türkei-Deal" und man stand vor einer völlig veränderten Situation. Thema war nicht mehr, Erstversorgung für die anstrandenden Flüchtlinge zu organisieren, sondern was passiert dauerhaft mit den circa 4.000 Menschen, die seit vier Monaten in den beiden Lagern Moria und Karatepe auf Lesbos unter katastrophalen Bedingungen leben müssen und nicht vor und zurück können. Werner Gnieser: "Wir haben in Deutschland keine Vorstellungen, welche Verhältnisse dort herrschen. Diese verzweifelten Menschen leben inzwischen zwischen Depression und natürlich auch Aggression. Es fehlen die versprochenen EU-Beamten zur Abwicklung der Asylanträge und kein europäisches Land will sie haben. Kann sein, dass viele in Deutschland meinen, das Flüchtlingsproblem sei gelöst. Fakt ist, dass knapp 60.000 Flüchtlinge insgesamt in Griechenland nicht wissen, wie es weitergehen soll und Europa das Problem auf dem Rücken eines an sich schon gebeutelten Landes austrägt." Deshalb entwickelte der Hilfsverein das Projekt "Haus KALI:MERA". Keine Frage also, dass Werner Gnieser gerne nach Bückeburg gekommen ist, um aus der Hand von Stephan Heimann den Spendenscheck entgegenzunehmen. "Das Projekt kann natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein," meint der erste Vorsitzende von KALI:MERA, "Es gibt wahnsinnig viel zu tun für diese Ärmsten der Armen." Foto: privat
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Unterstützen, wo Menschen in Not und Elend leben müssen
Lions Club Schaumburg und KALI:MERA helfen Flüchtlingen / "Es gibt wahnsinnig viel zu tun für die Ärmsten"
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