ALGESDORF (ag). Kühl, nass und still – so stellen sich Fledermäuse ihr ideales Winterquartier vor. Diese Voraussetzungen erfüllt der alte Wasserbehälter am Alten Busch in Algesdorf. Dort hat der Naturschutzbund (NABU) vergangene Woche Winterquartiere installiert.
Im Mai vergangenen Jahres eröffnete der Wasserverband Nordschaumburg einen neuen Trinkwasserspeicher am Alten Busch in Algesdorf – der alte Behälter hatte damit ausgedient. Nun bekommt der alte Tank, der fast komplett in die Erde eingegraben ist, eine neue Bestimmung. Bernd Ellersiek vom Rodenberger NABU hatte beim Tag der offenen Tür die zündende Idee. Werner Volker, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nordschaumburg und Wassermeister Holger Meier waren von dieser etwas anderen Form der Nachnutzung direkt begeistert. Der Tank ist längst nicht mehr befüllt. Er ist jedoch nach wie vor nass. Außerdem ist es ein sehr stiller Ort. In dem Wassertank mit seinen dicken Mauern ist es zwar kühl, die Temperatur fällt jedoch nicht unter den Gefrierpunkt. Er wird zukünftig bis zu 500 Fledermäusen als Winterquartier dienen. Bernd Rose, Fledermausexperte vom NABU Regionalverband Hannover, rechnet am Anfang jedoch nur mit sehr wenigen Tieren. "Die Fledermäuse machen Werbung in ihrer Kolonie", so Rose. In einigen Jahren hofft er dann ein Dutzend Tiere im Winter vorzufinden. Schon diesen Winter nimmt der NABU die erste Zählung vor. Im Januar oder Februar wird nachgesehen, ob die Tiere das Quartier annehmen. Besonders verbreitet in der Region sind das braune Langohr, die Wasser- und die Fransenfledermaus. Die Tiere fallen in den Winterschlaf, wenn es kalt wird. Ihr Quartier für den Winter suchen sie sich schon im Sommer aus. In den ehemaligen Wasserbehälter wurde ein schmaler Luftschlitz gefräst, durch den die Fledermäuse hereinkommen können. "Wenn sie den Weg einmal gefunden haben, vergessen sie ihn nie wieder", sagte Rose. Foto: ag