REINSDORF (al). Flöten und Trommeln, Trompeten und Posaunen können sich offenbar trefflich ergänzen. Seit genau 40 Jahren besteht eine Freundschaft zwischen dem Spielmannszug der Reinsdorfer Feuerwehr und der Blaskapelle Schlag bei Grafenau im Bayerischen Wald. Das runde Datum wird mit einem dreitägigen Besuch der süddeutschen Gäste gefeiert.
Der Kontakt zwischen Bayerischem Wald und Bückeberg kam durch einen Stadthäger zustande. Braumeister Hans Palm regte 1976 eine erste Fahrt in den südöstlichen Zipfel Deutschlands an. Der damalige Stabführer Helmut Diekmann sagte spontan zu und machte sich mit dem damals noch recht großen Ensemble auf den Weg. Friedrich Bruns, Ernst Ramme, Paul Wagner und Helga Steinmeyer erinnern sich noch heute gern an die damalige Premiere. "Ich war aber auch dabei", ergänzt der heutige musikalische Leiter Kai-Uwe Oberdieck. Der damals 13-Jährige zählt mit Schwester Kerstin, Christa Gerber und Iris Dolz weitere jugendliche Mitreisende auf. Schließlich hatte der Spielmannszug in den siebziger Jahren eine stattliche Größe und formierte sich zeitweilig sogar zu einem Jugendensemble. Weil sie sich im zweijährigen Wechsel gegenseitig besuchen, summierten sich bis heute "mindestens 20 Treffen". So genau weiß das aber eigentlich keiner, weil niemand Protokoll oder Statistik geführt hat: "Das müsste man glatt mal machen", räumt Oberdieck ein. Zuletzt waren die Reinsdorfer 2014 bei der Einweihung eines Musiker-Ausbildungszentrums in Grafenau dabei. Die lange Partnerschaft hat natürlich viele persönliche Freundschaften begründet, die zu noch häufigeren gegenseitigen Besuchen führten. Grafenau und den Bayerischen Wald als Urlaubsziel hat längst auch Reinsdorfs Pressewartin Hannelore Peters entdeckt: "Wir fahren auch gern dorthin." Doch zunächst werden die Blasmusiker in Reinsdorf erwartet. 45 Grafenauer haben sich angemeldet, die am späten Donnerstagabend sich mit dem Bus auf den Weg machen. "Besonders viele junge Leute sind dabei", freut sich Oberdieck, dass sich die Freundschaft nun in einer weiteren Generation fortsetzt. Bei der Ankunft am Freitagmorgen, 19. August, gibt es ein deftiges Frühstück. Danach sorgen die jeweiligen Gastfamilien für ein individuelles Programm, bevor am Abend eine zünftige Oldie-Disco steigt. Am nächsten Abend zeigen die Blasmusiker ihr ganzes Können: Vier Stunden lang wollen sie ab 20 Uhr einen "Bayerischen Abend" gestalten. Den letzten vor einigen Jahren haben die Einwohner noch in bester Erinnerung. Am Sonntag, 21. August, besorgen die Grafenauer den musikalischen Rahmen für das Fest der Schützen. Um 13 Uhr werden befreundete Vereine erwartet. Gegen 14 Uhr beginnt ein Umzug mit dem Abholen der neuen Majestäten und deren Proklamation. Eine Kaffeetafel mit Konzert schließt sich an. Am frühen Abend nehmen die Gäste dann Abschied. Foto: al