BAD NENNDORF (jl). Für eine Bedarfsampel am Knotenpunkt Gehrenbreite/Bundesstraße 442 sind die Lichter auf Rot gesprungen. Stattdessen leuchtet es Grün hinter dem Gesamtausbau der Kreuzung samt Lichtsignalanlage und Abbiegespuren. Einziges Manko: Es braucht gut ein Jahr mehr Geduld.
Beide Varianten standen im Bauausschuss zur Abstimmung. Die Dunkelampel hätte es für 190.000 Euro bereits im kommenden Jahr gegeben. Die Summe hätte die Stadt allerdings auch komplett aus eigener Tasche zahlen müssen, da die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Installation als nicht erforderlich erachtet. Auf einen weiteren Nachteil verwies Stadtdirektor Mike Schmidt: Die Stadt wäre für die Pflege und Instandhaltung der nicht gerade kleinen Anlage verantwortlich. Die Komplettlösung für 425.000 Euro steht in Abhängigkeit zu dem neuen Gewerbegebiet an der Gehrenbreite. Weil dadurch mit mehr Verkehrsbelastung zu rechnen ist – schon jetzt sind es rund 8.200 Kraftfahrzeuge, die werktäglich die Bundesstraße nördlich der Gehrenbreite befahren –, wird auch aus behördlicher Sicht ein Gesamtausbau notwendig. Das geht mit einer Kostenübernahme von 73 Prozent einher. Dank des verbleibenden Eigenanteils von nur rund 115.000 Euro kommt die Stadt sogar deutlich günstiger weg. Zeittechnisch muss sie allerdings ein gutes Jahr länger auf die Umsetzung warten. Nach den von Ralf Ottermann (Ingenieurbüro Kirchner) vorgestellten Plänen sieht der Ausbau Abbiegespuren auf der B 442 in die Gehrenbreite und auch in den Feldweg nach Waltringhausen vor. An dem östlichen Ast, der auch das dort stehende Grundstück erschließt, stünde ein flacher Fahrbahnteiler. Wenn erforderlich, zum Beispiel von größerem Gefährt, wäre er überfahrbar. Lichtsignale würden an allen vier Zufahrten die Vorfahrt regeln. Dass es nun etwas länger dauert ist laut Schmidt, der von Anfang an für die Bedarfsampel gekämpft hat, eine "kleine bittere Pille". Aus Sicht der Steuerzahler sei es aber nur vertretbar. Heinrich Steding (CDU) betonte, dass seine Partei schon zur Kommunalwahl 2011 für die Ampel gesprochen habe. Der verzögerte Plan sei mit Blick auf ein haushaltsverantwortliches Arbeiten "eine Kröte, die wir schlucken werden". Von einem "perfekten Ergebnis" sprach Ralph Tegtmeier (SPD). Einstimmig stimmte der Ausschuss für den Komplettausbau. Foto: jl