1. Wo Gemeinschaft auf Geschichte trifft

    Pumpenfest mit Grafen-"Besuch": Ausstellung zieht an / Ärger über Vandalen

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    SUTHFELD (jl). "Unser Gewinn ist die Gemeinschaft." Diesen Satz sagte Adolf Ragge, als er bei einem kühlen Blonden den Traditionswert des 31. Pumpenfestes zwischen Riehe und Waltringhausen genoss. Gespannt wartete der Vorsitzende des veranstaltenden "Glück auf Riehe"-Vereins auf den Sonntagnachmittag mit mehr als 20 selbst gebackenen Torten von den Damen der "Bergmänner". Dass die Tradition heute noch Wasser aus dem historischen Brunnen liefert, ist übrigens Ragge, Konrad Hülsemann und Heinrich Gümmer zu verdanken. Im Jahre 2008 installierte das Trio eine zweite funktionsfähige Pumpe neben der defekten "großen Schwester".

    Aber nicht nur das plätschernde Nass ließ Kinderaugen leuchten, sondern erstmalig auch ein Mitmachprogramm aus Dosenwerfen, Sackhüpfen und Kinderschminken. Weiteres Highlight war die Preisverlosung als Glücksrad-Ersatz (das drehte unglücklicherweise schon woanders). Mehr als 50 Firmen aus dem Bundesgebiet hatten zahlreiche Gewinne gestiftet: Freikarten fürs Rasti-Land, Regenschirme, Taschen, Spiele und vieles mehr. Als Publikumsmagnet erwies sich die Ausstellung des Arbeitskreises Heimatgeschichte. Entlang von acht Schautafeln wandelten die Besucher auf den Spuren der ersten Schaumburger Grafen. Abgebildet war auch Idensens Kirche –"weil Graf Adolf mit dem Bischof Sigward von Minden, der die Kirche erbauen ließ, verwandt war", erklärte Initiator Ralf Schröder. Geschichtsinteressierte erfuhren auf den 70 A4-Seiten auch dass Adolf II. die Siegesburg, wo heute die Karl-May-Spiele stattfinden, wieder aufbaute und Adolf IV. als Befehlshaber bei Bornhöved die Dänenherrschaft beendete. Trotz regem Interesse und bestem Wetter hielt sich die Zufriedenheit des Vorstandes in Grenzen. Dass das Mittagessen eine größere Resonanz verdient hätte, war das eine. Den Krustenbraten mit Speck- und Krautsalat hatte eigens das Landgasthaus Fischer zubereitet, dem Ragge ausdrücklich dankte. Ein Fall von Vandalismus sorgte für großen Unmut: In der Nacht vor dem Fest ist das Dixi-Klo mutwillig auf die Seite gekippt worden. In der Folge liefen Toilettenchemikalien in die Kabine. "Das war eine Schweinerei", ärgerte sich etwa der "Vize" Horst Schlüter. Derart überflüssige Aktionen bremsen freilich die Motivation der Ausrichter – dabei soll doch gerade beim Pumpenfest die Gemeinschaft im Vordergrund stehen. Foto: jl

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