1. "Wie es sich für ein Wellnessbad gehört, wird leise gearbeitet"

    Einblicke in die Thermenbaustelle: Beckenboden muss 400 Tonnen Wasser tragen / Maßnahmen im Frühjahr beendet

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    BAD NENNDORF (jl). Vorbeischlendernde Passanten können es weder sehen noch großartig hören: Das Innenbecken der Landgrafentherme nimmt aber langsam wieder Gestalt an. Nach den Abrissarbeiten läuft nun versteckt hinter Bauzäunen mit Planen der Wiederaufbau auf Hochtouren.

    Die vor fünf Monaten begonnenen umfangreichen Sanierungsmaßnahmen liegen laut Staatsbad-Geschäftsführer Maik Fischer voll im Plan. Vom Abbruch des alten Beckens hatten nur wenige etwas mitbekommen. An lediglich zwei Tagen war der Presslufthammer vor Ort. Das Becken selbst "knabberte" nach Worten von Axel Littmann, technischer Leiter des Staatsbads, ein Bagger mit Hydraulikzange weg. Fischer fasste es schmunzelnd so zusammen: "Wie es sich gehört für ein Wellnessbad, wird leise gearbeitet." Seit wenigen Tagen steht nun die Schalung, in gut einer Woche soll der Boden eingegossen werden. Und der muss Littmann zufolge einiges tragen – nämlich rund 400 Tonnen Wasser. Arbeiter sind daher gerade mit der sogenannten Bewehrung der Bodenplatte beschäftigt. Dazu verlegen sie Stahlgewebe, das den Beton später verstärkt. Erst wenn dieser vollständig ausgehärtet ist, erfolgt die Abdichtung. Das Verlegen der Fliesen kann wiederum erst nach einer weiteren Trocknungsphase beginnen. Bis Frühjahr 2017 soll alles fertig sein. Das neue Becken wird laut Fischer den Badekomfort spürbar erhöhen. Den Therapeuten räumt es mehr Platz ein, den Gästen aufgrund seiner niedrigen Tiefe eine bequemere Aquafitness. Geplant ist, regelmäßig offene Gymnastikeinheiten anzubieten. "Das ist auch eine geeignete Tiefe, um Kinder ans Wasser heranzuführen und ihnen das Schwimmen beizubringen", erklärt Therapieleiterin Andrea Niemann mit Blick auf die beliebten Babyschwimm- und Seepferdchenkurse. Ein zusätzliches Familienzimmer mit Wickelkommode soll den immer mehr zu Besuch kommenden Familien gerecht werden. Erweitert wird auch der Sanitärbereich in der Schwimmhalle. Zudem erhält die Therme eine neue Lüftungsanlage für ein besseres Raumklima und eine moderne Lichttechnik, die etwa die Bewegungstherapie wohltuend unterstützen und im Eventbereich zum Einsatz kommen soll. Gleichzeitig sieht Fischer in der Sanierungsmaßnahme einen weiteren Schritt zur Energieeinsparung. Nach der Erneuerung des Sauna- und Wellnessbereiches sowie Außenbeckens in den letzten elf Jahren investiert das Land Niedersachsen in die dritte Modernisierung insgesamt rund 3,6 Millionen Euro. Fischer spricht von einem neuen Gesamtpaket. Unter anderem wurde auch das Wertmarkensystem "saniert". Dass die Bauarbeiten zu einem Einbruch der Frequenz führen, kann die Staatsbadführung nicht ausmachen. Die Gästezahl hält sich nach Angaben von Fischer mit durchschnittlich 300 Besuchern am Tag auf einem vergleichsweise hohen Niveau. An Spitzentagen seien es sogar mehr als 500. Vor dem Umbau sei die Zahl nur etwas höher gewesen. "Das zeigt uns, dass die vielen Maßnahmen, die wir während dieser Zeit ergriffen haben, Früchte tragen", betont der Geschäftsführer. Foto: jl

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