1. Bevor der Pegel steigt

    Dritte Hochwasserschutzmaßnahme soll 2017 erfolgen

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    Lemgo (nr). 1946 waren große Teile der Lemgoer Innenstadt nach einem Hochwasser überschwemmt. Die Schäden an Wegen und Gebäuden wogen schwer und die Regulierungsarbeiten kurz nach Kriegsende zogen sich über einen langen Zeitraum. Auch in nachfolgenden Jahren kam es immer wieder zu Überschwemmungen. Seit 2013 wappnet sich die Alte Hansestadt durch verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen im bebauten Raum. Der dritte Bauabschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen ist laut Baumamt auch einer der wichtigsten. Er soll im nächsten Jahr umgesetzt werden und den Abschnitt zwischen neuer Begabrücke und Pagenhelle betreffen. "Geplant ist eine Flutmulde, weil dort Regenwasserrückhaltung effektiv betrieben werden kann", so Markus Baier, Leiter Geschäftsbereich Stadtplanung und Bauen. Auf der gesamten Länge zwischen neuer Begabrücke und Pagenhelle werde eine recht flache Mulde entstehen, die das Erscheinungsbild einer Wiese haben soll. Je nach Wasseraufkommen wird geschätzt, dass die Flutmulde ein- bis zweimal im Jahr geflutet werden müsse.

    Im Herbst steht das Planfestigungsverfahren an, das den Bereich zwischen der neuen Begabrücke und der Pagenhelle anvisiert. "Konkret heißt das, dass der bereits vorhandene Plan zur dritten Hochwasserschutzmaßnahme in die öffentlichen Auslegungen des laufenden Verfahrens gehen wird", so der Stadtplaner. Ziel sei, dass auch der dritte Abschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen im nächsten Jahr angegangen werden könne. Im Falle drohenden Hochwassers müsste dieser Bereich große Wassermassen aufnehmen können und so das Flussbett entlasten. "Durch diese Maßnahme wird die Landschaft verändert und nachhaltig geprägt", erklärt Markus Baier. "Statt der gewohnten Begrünung, die diesen Begaabschnitt bisher begleitet hat, wird die Landschaft jetzt sehr offen werden, dafür aber begehbar bleiben." Die Kosten für den dritten Bauabschnitt werden sich auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen. Da rund um das Weserrenaissance-Schloss und auch Teile von Brake immer wieder durch Hochwasser bedroht sind, soll dann dort 2018 die nächste größere Hochwasserschutzmaßnahme folgen. Die bisher durchgeführten Schutzmaßnahmen betrafen die Abschnitte zwischen Brücke "Isringhausen-Ring" und Hochbrücke der Westumgehung, sowie den Bauabschnitt am Langenbrücker Tor. Die Gewässerprofile seien nunmehr für den Abfluss eines 100-jährigen Hochwassers dimensioniert. Der im Zustrom liegende Bega-Abschnitt und die angrenzende Bebauung erführen dadurch eine massive Entlastung im Hochwasserfall. Informationen über das historische Hochwasser in Lemgo von 1946 gibt es auch online im Archiv-Blog des Lemgoer Stadtarchivs unter "https://liparchiv.hypotheses.org/858".

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