1. Europa soll sich jetzt auf "seinen Geist" besinnen

    Ungarischer Bischof spricht beim Festvortrag über das Christentum in Europa

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    BÜCKEBURG (sk). Rund 800 Gäste konnte Landesbischof Karl-Hinrich Manzke am Donnerstagabend zum 6. Jahresempfang der Evangelisch-lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe in der Stadtkirche begrüßen. Im Zentrum der Veranstaltung standen in diesem Jahr die Situation Europas in Zeiten von Krise und Flucht.

    Die kritische Lage in Europa hätte zu großer Unsicherheit, Auseinandersetzungen und Skepsis geführt, sagte Manzke in seiner Begrüßungsansprache. "Argwohn und Angst haben sind in unserem Land gewachsen." Daher sei es mehr als nötig, "das Verbindende zu betonen", forderte der Landesbischof. Großen Anklang fand der Festvortrag zum Thema "Europa, das Christentum und die Eine Welt - Verantwortung in einer globalisierten Welt" des ungarischen Bischofs Dr. Tamás Fabiny. Darin warf der Bischof der Norddiözese in der Evangelisch-lutherischen Kirche in Ungarn einen ost-mitteleuropäischen Blick auf das Schicksal Europas sowie des Christentums. "Europa steht heute auf dem Prüfstand", so Fabiny. Die Kirchen müssten sich neben der Verkündigung des Evangeliums auch den Schutz der Menschen im Zeichen der Solidarität zu ihrer Aufgabe machen. Hilfsbereitschaft und Solidarität müssten mobilisiert werden. Weiterhin solle sich Europa wieder auf "seinen Geist" besinnen. "Ein wirtschaftlich starkes, aber geistlich und in seinem Glauben schwaches Europa kann Flüchtlinge sicherlich nicht integrieren." Hier könne die Kirche helfen, in dem sie sich zu ihrer "christliche Identität" bekenne, damit die Menschen des Kontinents wieder geistig stark würden. Das Christentum sei Teil von Europas geistlichen und kulturellen Gewebes. Ebenso könne "ein gesundes Nationalbewusstsein ohne Überheblichkeit und mit Achtung den anderen gegenüber" helfen, die Krise zu bewältigen. Traditioneller Höhepunkt der Veranstaltung war die anschließende Ehrung von rund 60 Ehrenamtlichen, die sich mit ihrer Arbeit für Integration, Partnerschaften, Menschenrechte sowie die Eine Welt engagierten. An sie verteilten die Bischöfe zum Dank Freundschaftskreis-Leuchter. Diese symbolisieren in der Tradition Kenianischer Feuerkreise Frieden, Freundschaft, Freude und Liebe. Im Anschluss lud Bischof Manzke die Gäste zum fröhlichen Beisammensein mit Austausch, Musik und Essen rund um die Bückeburger Kirche ein. Neben Tischen und Zelten im Außenbereich boten auch Bänke und Tische im Kircheninneren Schutz vor dem herbstlichen Wetter.Foto: sk

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