RINTELN (ste). Petrus muss Oldtimer lieben. Der schönste Tag der vergangenen Woche war der Sonntag mit traumhaften Temperaturen, und, wie es sich die Besitzer alter Fahrzeuge wünschen: "Vor allem trocken!" Am Doktorsee war Oldtimer-Treffen und es schien, als wollte der Strom derer nicht enden, die ihre Fahrzeuge gerne ausgestellt sehen wollten. Während es am Samstag "nur" voll war, platzte der See am Sonntag aus allen Nähten: "Wir mussten sogar drei kleine Fahrzeuge auf unserem Minigolf-Platz abstellen", so Christine Deppe. Mehr als 1.200 ausgestellte Fahrzeuge toppten das letztjährige Rekordergebnis von 1.100: "Mehr geht nicht; wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir die Zahl reduzieren können", so Doktorsee-Geschäftsführer Uwe Deppe, der vielen Oldtimern sogar keine Stellfläche mehr bieten konnte. Im nächsten Jahr sollen daher keine Youngtimer mehr ausgestellt werden und die Baujahre der Oldtimer so begrenzt werden, dass die Kapazitäten der Ausstellungsflächen reichen. Und nicht nur die Aussteller kamen in großer Zahl, auch die Parkplätze für die Besucher auf den angrenzenden Stoppelfeldern waren gut belegt. Rund 5.000 zahlende Besucher zählte das Doktorsee-Team: "Fast so viele, wie bei Doktorsee in Flammen!" Die Attraktivität der Oldtimerausstellung fängt damit die ansonsten eher schleppende Saison ein wenig auf. Viele der Oldtimerbesitzer nutzten übrigens die Ausstellung für einen Kurzurlaub in Rinteln: "Manche kommen schon am Dienstag oder Mittwoch und bleiben bis Montag", freute sich Uwe Deppe. Und die Qualität der Fahrzeuge war einfach überwältigend. Mit viel Liebe zum Detail präsentierten die Aussteller ihre Schätzchen, zeigten, was unter der Motorhaube steckt und gewährten Einblicke in das Innenleben der Fahrzeuge. Von der Isetta bis zum Schlachtschiff für amerikanische Highways war fast alles vertreten, was das Automobilistenherz höher schlagen lässt. Ein echter Hingucker waren dabei auch der Dragster mit dem bezeichnenden Namen "Maneater", ein VW-Bus, dessen Fahrer klar seine Meinung zum "TÜV" auf dem Reserverad verewigte (Fuck for TÜV) und ein Ford "F 100", der bei geöffneter Motorhaube das edle Design des aufgemotzeten Motors präsentierte. Jeder und Jede fand beim Bummel über das Ausstellungsgelände sein Lieblingsfahrzeug und einen kleinen Unfall mit einem holländischen Wohnwagengespann und einem nostalgischen "Käfer" gab es auch im Eingangsbereich des Sees. Ein Kotflügel des Kultautos musste daran glauben; die Versicherung aus Holland wird es richten.Foto: ste
BUZ I (Dragster) Der "Maneater" ist einer der am meisten fotografierten Ausstellungsstücke. bUZ II (geöffnete Motorhaube) Blitzender Chrom, edle Bauteile; unter der Haube des Ford "F 100" kann man erahnen, was der Bolide zu leisten fähig ist. bUZ III (viele Autos und Leute) 1.200 ausgestellte Fahrzeuge, 5.000 Besucher! Die Zahlen sprechen für sich. bUZ IV(Motorräder) Neben Pkw werden auch Motorräder, Sonderfahrzeuge und Trecker ausgestellt. bUZ V (Bulli) "Fuck for TÜV" hilft dem Besitzer dieses VW Bulli jedoch nicht vor technischen Kontrollen. BUZ VI (Surf Bulli) Ein Schmuckstück ist auch dieser Surf-Bulli. bUZ VII (Amerik. Schlitten) Gebaut für die Weite der amerikanischen Highways, gestrandet am Doktorsee. BUZ VIII(Käfer und Bulli) Stark vertreten ist die Fraktion der Käferfreunde.