NIENSTÄDT (gr). Über 40 Fahrräder wurden in den letzten Monaten in Nienstädt von Bürgern für Flüchtlinge gespendet. Ist doch Mobilität im Schaumburger Landleben wichtig in vielerlei Hinsicht, helfen die gespendeten Fahrräder den Flüchtlingen, die Wege aus Nienstädt nach Stadthagen und Umgebung zu Ärzten, Behörden, zur Schule oder zum Einkaufen etwas angenehmer als zu Fuß zurückzulegen. Da viele der gespendeten Fahrräder meist schon Einiges auf dem Buckel haben oder jahrelang in der Ecke standen, sind die Reifen und beweglichen Teile nicht immer im einem Zustand, der den neuen Belastungen standhält. Entsprechend entsteht an den gespendeten Rädern schnell Reparaturbedarf - und über Werkzeug und Wissen über die Verkehrssicherheit von Fahrrädern verfügen in Nienstädt gelandete Flüchtlinge jedoch nicht sofort. So hat sich der Helferkreis der Gemeinde - im Zusammenwirken mit der Gemeinde Nienstädt dabei - entschlossen, einen bisher brachliegenden Raum zur Fahrradwerkstatt für die Flüchtlinge einzurichten. Mit dem Projekt Fahrradwerkstatt wird die alte Dorfschule weiter nach dem Anfang Mai in Kooperation mit der Volkshochschule gestarteten Deutschkurs und der für Flüchtlinge und Bedürftige neu eröffneten Kleiderkammer weiter belebt. Der Dank der Helfer und der Flüchtlinge gilt dabei neben der Gemeinde ausdrücklich auch den Anwohnern und dem Schützenverein, die das Gelände der alten Dorfschule mit den neuen Nutzern teilen. Hier sollen zukünftig die Flüchtlinge mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern, ihre Fahrräder verkehrstüchtig halten. Dieses Angebot können natürlich auch andere bedürftige Nienstädter gern in Anspruch nehmen. Dazu Knuth Strohauer aus dem Kreis der ehrenamtlichen Helfer: "Defekte Bremsen im hügeligen Liekwegen können wirklich gefährlich sein - ein defekter Bautenzug sollte lieber ersetzt werden, bevor er in einer gefährlichen Situation reißt." Frank Wiegand ergänzt: "Hilfe zur Selbsthilfe bedeutet, den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, selber die Pflege der Ihnen bereitgestellten Räder zu übernehmen." Die Werkstatt soll von einigen Flüchtlingen letztendlich eigenständig geleitet werden, die (Material)-Kosten der Reparatur müssen von den Radbesitzern selbst getragen werden, was nicht für alle einfach ist. Unterstützungen in Form von Sach- oder Geldspenden ist daher sehr hilfreich für den Start. Gesucht werden für die Werkstatt noch Werkzeug wie Knarrenkasten, Schraubstock, sowie alte Fahrräder (auch mit leichten Defekten) und gegebenenfalls nicht mehr benötigte Ersatz- und Reparaturmaterial. Spendenangebote können gern über das Spendenformular auf der Internetseite der Samtgemeinde Nienstädt unter www.sg-nienstaedt.de Flüchtlingshilfe oder über die Kirchengemeinde Sülbeck per E-Mail, telefonisch oder donnerstags zu den Öffnungszeiten der Kleiderkammer zwischen 16 und 18 Uhr angemeldet werden. Dieses gilt auch für Spendenangebote für die Kleiderkammer. Aktuell werden hier insbesondere Freizeithemden für Männer in normalen Größen, Kinderkleidung für Frühjahr und Sommer in Größe 86 bis 104, Kindersandalen und Fußballschuhe aller Größen gesucht. Auch sind Bedürftige anderer Gemeindeteile und der Nachbargemeinden willkommen.
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Dorfschule wird mit neuem Projekten wieder belebt
Fahrradspenden für Flüchtlinge müssen repariert werden
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