1. Neuordnung des ärztlichen Notdienstes stößt aktuell auf breites Unverständnis

    Diskussionsrunde zeigt, wie groß die Verunsicherung ist / SPD will Kritik weitertragen / Diskussion zum Thema

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    WUNSTORF (tau). Die Neuordnung des kassenärztlichen Notdienstes ist im Rahmen einer Informationsveranstaltung stark kritisiert worden. Zu der von der SPD Abteilung Wunstorf organisierten Diskussionsrunde kamen rund 40 Bürgerinnen und Bürger. Dr. Sami Mohtadi, Allgemeinmediziner aus Wunstorf und ehemaliger Koordinator für den Notdienst im Bereich Wunstorf, erläuterte die Neuerungen. So sind nun für den großen Bereich Neustadt, Wunstorf Garbsen und Seelze nur anderthalb Mediziner mobil und ein Arzt stationär in Neustadt zuständig für Patienten, die ärztliche Hilfe außerhalb der regulären Sprechzeiten benötigen.

    "In diesem großen Bereich ist ab Mitternacht nur noch eine Person mobil unterwegs. Stellen Sie sich vor, im Winter muss dieser Arzt zu mehreren Einsätzen in der Nacht, zum Beispiel von Idensen nach Letter und ins Mühlenberger Land. Das ist faktisch kaum machbar und für die Patientenversorgung nicht förderlich", meint Mohtadi. Auch eine Veränderung in der Rufnummer, von 2025 zu der 116117 ist seit Anfang Juli vorgenommen worden, wobei die Koordninierungsstelle dafür inzwischen in Springe sitze. Der Apotheker Erich Harms ergänzte, dass die durch die Umstellung der Notfallversorgung auch die Apotheken betroffen seien und die Patienten enorme Wege auf sich nehmen müssen. In der anschließenden, von Thomas Silbermann moderierten Diskussion, wurde die große Verunsicherung der Anwesenden deutlich. Dies betraf zum einen die grundsätzliche Frage, ab wann der kassenärztliche Notdienst und ab wann der Notarzt unter 112 gerufen werden solle. Zum anderen wurden aber auch der neue Zuschnitt und die geringe personelle Ausstattung stark kritisiert. Diese Kritik will die SPD aufnehmen und weitertragen. Vertreter der kassenärztlichen Vereinigung sind im September im Sozialausschuss der Stadt eingeladen, dort sollen die Fragen und kritischen Anmerkungen weitergetragen werden. Die Ergebnisse dieses Gesprächs und die Situation in der neuen Struktur sollen mit Bürgerinnen und Bürgern im Herbst auf einer zweiten Veranstaltung besprochen werden. Foto: privat

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