1. Berufliche Bildung verstärken

    Neue Heimvolkshochschuldirektorin setzt neue Ausbildungs-Schwerpunkte

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    LOCCUM (jan). Die ersten Wochen als Direktorin der Evangelischen Heimvolkshochschule liegen hinter Uta Fiedler und einen ersten Überblick über ihre Aufgabe hat sie sich verschafft. Ein Gespräch über neue Schwerpunkte, Festhalten an Bewährtem und über alte Träume.

    "Ich komme aus einem Berufsbildungszentrum – berufliche Bildung liegt mir also am Herzen." Damit setzt Uta Fiedler einen ersten Schwerpunkt ihrer Arbeit als Direktorin der Heimvolkshochschule, der eben auch ein Stück ihres vorherigen Werdegangs widerspiegelt. Nach einem Studium der Sozialpädagogik hat sie zusätzlich Informatik studiert und 2015 den Master of Arts im berufsbegleitenden Studium Personalentwicklung bekommen. Gearbeitet hat Uta Fiedler zunächst im Bildungszentrum Neuwied, um dann von 1993 bis 2006 als selbständige Dozentin für unterschiedliche Bildungsträger tätig zu sein. Im Technologiezentrum Siegen arbeitete sie von 2004 bis 2006, um dann in das Berufsbildungszentrum der IHK Siegen als Projekt- beziehungsweise Abteilungsleiterin zu wechseln. Und nun ist sie Direktorin in Loccum. Das berufliche Bildungsangebot will sie also verstärkt in das Loccumer Programm integrieren. In ihren ersten Wochen auf neuem Posten hat sie sich bereits in ein Projekt gestürzt, das genau darauf abzielt. Die ohnehin seit einiger Zeit angebotenen Seminare für Flüchtlinge sollen gebündelt werden zu großen Kursen, die viele Bereiche umfassen: Sprache, Mathematik, Berufsorientierung, Praktika und auch auf die Familien derjenigen, die an den Kursen teilnehmen, soll eingegangen werden. Den Antrag für dieses Projekt füllt Fiedler derzeit aus. 48 Teilnehmer, die in vier Gruppen aufgeteilt werden und ein Jahr lang an diesem Kursus teilnehmen – so sind die Planungen. Nicht nur in diesem Zusammenhang hat die 51-Jährige in ihren ersten Wochen bereits viele Vertreter von Firmen und IHK in Stadt und Landkreis besucht und zieht ihre Kreise auch durch Gruppen von Ehrenamtlichen. Kennenlernen steht zunächst auf dem Programm, aber auch die Akquise neuer Zielgruppen hat sie dabei schon im Blick. Mit dem Seminar-Angebot der Heimvolkshochschule setzt sie sich außerdem Stück für Stück auseinander. Bewährte Dinge wolle sie darin beibehalten, aber auch neue einbringen, sagt sie. Mehr Tagesseminare ohne Übernachtungen sind etwa ein Ziel, das sie umsetzen will. Dafür gibt es auch einen rein praktischen Grund: in 2017 wird das Predigerseminar aus dem Kloster Loccum in die Heimvolkshochschule umziehen wegen der Bauarbeiten auf Klostergelände. Das habe Vor-, aber auch Nachteile, sagt Fiedler. Einerseits ist die Auslastung der Bildungseinrichtung im Bezug auf Seminarräume und auch auf Zimmerbelegung in jenen Jahren zu einem Teil allein dadurch gesichert. Andererseits sind aber eben auch nicht mehr so viele Räume zur freien Gestaltung des eigenen Programms vorhanden. Tagesseminare, meint Fiedler, könnten in manchen Bereichen also eine gute Ergänzung sein. Froh ist sie über ihr Team in der Einrichtung. "Ich habe gute Leute am Start, gemeinsames können wir Neues entwickeln", sagt sie. Als Motto für die Einrichtung würde sie nach ihren bisherigen Erfahrungen "Kraft tanken" ausgeben – Kraft tanken für den Alltag und für den Beruf sei hier wunderbar möglich. Ungefähr so bestätige es ihr auch ihre Familie, wenn sie sie in Loccum besuche. "Mama, das ist hier wie Urlaub", habe ihre Tochter zu ihr gesagt. Entspannung von diesem "Urlaub" holt sich Uta Fiedler unterdessen mit Hammer und Bohrmaschine. "Mein Hobby ist es, alte Häuser zu renovieren", sagt sie und träumt davon, in späteren Jahren einen alten Bauernhof zu kaufen, herzurichten und dort gemeinsam mit Senioren in kleinen Wohneinheiten zu leben. Das ist allerdings ihr Freizeit-Projekt, das noch weit im Hinterkopf schlummert. Zunächst geht sie andere Aufgaben an – in der Heimvolkshochschule Loccum, wo manche auch Urlaub machen.Foto: jan

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