BOKELOH (tau). Über den Zustand des Bokeloher Freibades hat sich am Dienstag eine Gruppe von Sozialdemokraten aus Wunstorf und dem Butteramt informiert. Der Geschäftsführer der Bäderbetriebe, Andreas Saars, führte die Kommunalpolitiker durch die leere Freizeitoase, in der sich normalerweise an heißen Tagen zwischen 1200 und 1600 Besucher tummeln. Daraus wird aber in dieser Saison nichts mehr. Aufgrund eines Schadens, der vor Inbetriebnahme festgestellt worden war und bislang nicht repariert werden konnte, haben sich die Betreiber dazu entschlossen, in diesem Sommer nicht mehr zu öffnen.
Vermutlich wird es auch im nächsten Sommer nichts, da eine größere Sanierungsmaßnahme immer wahrscheinlicher wird. Die Firma Purena, die selbst eine Bädersparte unterhält, ist mit der Untersuchung beauftragt worden. Die Experten sollen klären, wie eine wirtschaftliche Lösung zur möglichst schnellen Wiederinbetriebnahme aussehen könnte. Ein entsprechendes Gutachten werde derzeit erstellt und voraussichtlich im August vorliegen, so Saars. Er rechnet mit verschiedenen Varianten, die dann auf den Tisch kommen und mit denen sich der neue Rat auseinandersetzen müsse. Führende SPD-Politiker nahmen den Geschäftsführer der Bäderbetriebe bei dieser Gelegenheit gegen Angriffe in Schutz. Der Vorwurf, das in der Vergangenheit bei Wartungsarbeiten geschlampt worden sei, wiesen die Politiker aufs Schärfste zurück. "Diese Unterstellungen entbehren jeder Grundlage.", sagte SPD-Fraktionssprecherin Kirsten Riedel, die auch Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bäderbetriebe ist. Die gleichen Leute, die diese Anschuldigungen formulieren, kritisieren auch dann, wenn Wartungsarbeiten stattfinden, wie zurzeit im Hallenbad, und die Nutzung dadurch eingeschränkt ist, ärgert sich Riedel. Das Bokeloher Freibad habe mit 40 Jahren Betriebszeit ein gewisses Alter erreicht. Der aktuelle Schaden befinde sich vermutlich in dem 60 Zentimeter dicken Beckenboden, in dem Rohre beim Bau des Bades verlegt wurden. Diese vom Beton umschlossenen Leitungen zu erreichen, ist ohne eine entsprechende Zerstörung des Baukörpers nicht möglich. Nur wo das am sinnvollsten geschehen könnte, muss das Gutachten klären. Denkbar wären aber auch andere Varianten, wie der Einsatz eines Edelstahlbeckens etwa. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt aber alles noch Spekulation, so Saars. Teilnehmer der Begehung äußerten ihre Sorge, das bei der Prüfung unbezahlbare Vorschläge herauskommen und das Bad dauerhaft geschlossen werden muss. Denn neben einer möglicherweise teuren Sanierung, müsse auch darüber nachgedacht werden, was passiert, wenn die Versorgung mit Warmwasser durch das Kaliwerk eingestellt werde. Der bisherige Anschluss an das öffentliche Wassernetz reiche nicht aus, um die Anlage ausreichend mit Badewasser zu versorgen. Dazu müsste eine neue Zuleitung geschaffen werden. Foto: tau