1. Bürger kritisieren Sanierung der Halde

    Verantwortliche weisen Vorwürfe zurück und stellen sich der Diskussion / Besorgnis um die Asbestfasern machen sich breit

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    LUTHE (tau). Bei einer Gesprächsrunde über den bisherigen Sanierungsverlauf der Asbesthalde haben interessierte Bürger mit Vertretern der Region sowie der Oberbauleitung diskutiert. Dabei sparten die Anlieger nicht mit Kritik. Messwerte wurden infrage gestellt sowie der Umgang mit dem kontaminierten Gelände insgesamt durch die beauftragten Bauunternehmen kritisiert. Dass über einen längeren Zeitraum intensive Baggerarbeiten zu sehen sein würden, habe viele überrascht, monierten die Teilnehmer der Gesprächsrunde. War doch immer davon die Rede, so arbeiten zu wollen, dass möglichst wenig Fasern aufgewirbelt werden. Nun sei aber zu beobachten, dass das kontaminierte Material mit Baggerschaufeln grob zerkleinert, vermischt und an anderer Stelle wieder aufgeschüttet werde, kritisierten die Bürger. Das habe eben nicht nur jede Menge Staub, sondern vor allem die gefährlichen Fasern aufgewirbelt, so der Vorwurf. Hinzu komme die Beschädigung der Kreisstraße, die neben der Halde entlang führt. Durch die Ampelregelung müssen Verkehrsteilnehmer nun in unmittelbarer Nähe zur Halde warten und unter Umständen einatmen, was dort durch Bagger aufgewirbelt werde. Ein entsprechendes Warnschild, das konkret vor Asbestfasern warnt, fehle auch.

    Annette Klemm von der Region sowie Andreas Lampe von der Oberbauleitung wiesen die Vorwürfe zurück. Seit der Einrichtung der Baustelle im Januar habe es insgesamt 400 Messungen an neun Messpunkten in direkter Nähe der Halde sowie im Umfeld gegeben. Gerade bei trockenen und heißen Witterungsverhältnissen gebe es eine höhere Dichte an Überprüfungen, sagte Andreas Lampe, der die Ergebnisse immer einen Tag nach der Messung auf den Tisch bekommt. Bislang habe es eine Auffälligkeit am 7. Juli gegeben, als 499 Fasern pro Kubikmeter Luft im Nordosten der Halde gemessen wurden. Der Grenzwert liegt bei 500 Fasern pro Kubikmeter Luft. Darauf habe man umgehend reagiert, so Lampe weiter. Die Werte waren dann am nächsten Tag wieder normal. Eine weitere Auffälligkeit gab es am 13. Juli am selben Punkt. In der Umgebung seien hingegen keine erhöhten Werte registriert worden. Die Anlieger gaben sich damit nicht zufrieden und kritisierten die Position der Messpunkte und warfen den Verantwortlichen auch vor, spezielle Wetterereignisse wie stärkere Winde, die das offenliegende Material ebenfalls aufwirbeln und in der Umgebung verteilen können, zu ignorieren. Oft tauchte daher die Frage auf, warum man den Berg überhaupt anfassen musste. Die Region war aufgrund der Belastung des Grundwassers mit Arsen allerdings gesetzlich verpflichtet, entsprechend zu handeln. Eine Umlagerung scheiterte aber bekanntlich mehrmals. Wann die Straße repariert wird, bleibt weiterhin offen. Nähere Angaben dazu konnte die Vertreterin der Region nicht machen. Foto: tau

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