1. "Ergebnisse übertreffen schlimmste Befürchtungen"

    Bürgerinitiative Stadthäger Asphaltmischwerk schlägt Alarm

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (em). "Wir hatten schon immer vermutet, dass bei starkem Regen große Mengen kontaminiertes Wasser vom Betriebsgelände der Firma Ahrens fließen und so Oberflächengewässer und auch Grundwasser verunreinigen können - jetzt haben wir den Beweis", das erklärte Jürgen Burdorf, der Vorsitzende der Bürgerinitiative Stadthäger Asphaltmischwerk (BI), in einer Pressemittielung.

    Schon im vergangenen Jahr habe sich die BI an das Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim gewandt und daraufhin von dort ein Schreiben der Firma Ahrens erhalten, in dem die Firma behaupte, dass eine Belastung der Umgebung durch Schwermetalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe ausgeschlossen sei, da sich "auf dem Gelände nur ungefährlicher Abfall" befinde, heißt es von Seiten der BI. "Diese Behauptung der Firma Ahrens ist unseres Erachtens falsch. Wir haben am 2. Juni dieses Jahres während eines starken Regenschauers direkt an der Zufahrt vom Firmengelände ablaufendes Wasser aufgefangen und auf Kosten der BI von einem renommierten Analyselabor untersuchen lassen. Die Ergebnisse übertreffen unsere schlimmsten Befürchtungen. Etliche Grenzwerte werden deutlich überschritten - in einem Fall sogar bis zum 26.000-fachen", so Vorstandsmitglied Dieter Latus. Die BI legt hierbei die in der gerade aktualisierten Verordnung zum Schutz von Oberflächengewässern (OGewV vom 23.06.2016) festgelegten und die von der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) zum Schutz des Grundwassers ermittelte Grenzwerte (Stand: Dezember 2004) zu Grunde. "Trotz der Entwässerungsrinnen kommt bei Starkregen vom Gelände eine Brühe mit hochgiftigen Schwermetallen wie Quecksilber und Cadmium, krebserregenden aromatischen Kohlenwasserstoffen und diversen, vermutlich gesundheitsschädlichen Pflanzenschutzmitteln herunter. Auch Glyphosat befindet sich darunter, mit dem die Bundesbahn Gleisschotter besprüht, der von Ahrens behandelt wird. Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Unverfrorenheit die Fa. Ahrens behauptet, dass keinerlei Schwermetalle oder krebserregende Kohlenwasserstoffe vom Gelände fließen. Die Laborwerte sprechen eine völlig andere Sprache: So wird z.B. der Grenzwert für die Summe bestimmter Kohlenwasserstoffe um das über 400-fache, der für Quecksilber um das 4-fache und der für Cadmium um das 2,6-fache überstiegen. Leider mussten wir uns aus Kostengründen bei der Untersuchung auf wenige Stoffe beschränken und allein dabei wurden schon erschreckende Ergebnisse festgestellt. Bei dieser Sachlage fragt man sich zu Recht, zu welchem Urteil eine umfassende Untersuchung führen würde", ergänzt Vorstandsmitglied Günter Hasemann. "Wir befürchten, dass Ahrens durch giftige und krebserregende Emissionen nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung gefährden könnte, sondern auch die umliegenden Oberflächengewässer und das Grundwasser. Wir halten es deshalb für dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen, damit auch bei Starkregen kein kontaminiertes Wasser vom Firmengelände fließen kann. Außerdem muss sichergestellt sein, dass das auf dem Firmengelände über die Entwässerungsrinnen aufgefangene Wasser fachgerecht behandelt wird, bevor es wieder in den Wasserkreislauf gelangt", erklärte Burgdorf. Die BI hat die Untersuchungsergebnisse dem Landkreis als zuständiger unterer Wasserbehörde aber auch dem Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim und der Stadt Stadthagen zugeleitet, damit von dort das Weitere veranlasst wird.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an