1. Tennisstern Leonie Hoppe

    Lemgoerin irgendwo zwischen Leistungssport und Alltag

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    Lemgo (nr). Sie ist gerade erst 14 Jahre alt geworden und spielt bereits sehr erfolgreich für den Westfälischen Tennisverband WTV. Die Lemgoerin Leonie Hoppe ist ein wahres Tennistalent, spielt auch mal drei Altersklassen über ihrem Jahrgang – und gewinnt gleich. Zum Beispiel das Doppel bei den Norddeutschen Meisterschaften und wo sie im Einzel immerhin noch Zweite wurde.

    Sie muss zwischen Schule, Freunden, Alltag und Leistungssport balancieren. Das gelingt nur mit viel Rückhalt. Fast jedes zweite Wochenende ein Turnier irgendwo in Deutschland und nicht selten auch im Ausland und daneben regelmäßig 4 Trainingseinheiten pro Woche – 2 davon in Kamen beim Landesverband. Neben Schule, Familienleben und Freunden klingt das im ersten Moment nach purem Stress. Leonie selbst empfindet das anders. "Tennis ist mein Hobby", sagt sie. "Dass ich Tennis als Leistungssport betreibe, macht einfach nur noch mehr Spaß." Wenn Spaß das Rezept für viel Erfolg ist, muss das junge Tennisass viel Spaß im Ärmel haben. Unlängst hat sie die Königsdisziplin U21 der OWL Junior Classics der Stadtwerke Bielefeld gewonnen und damit den Bezirksmeistertitel ergattert. Eine tolle Leistung, wenn man bedenkt, dass sie gleich 3 Altersklassen höher gespielt hat. Dabei hatte Leonie bis zu ihrem siebten Lebensjahr eigentlich keinen Kontakt zu irgendeinem Ballsport. "Mit Tennis begonnen hat Leonie erst mit sieben Jahren beim TC Blau-Weiß Lemgo", erzählt ihre Mutter, Kathrin Hoppe. Das war direkt nach dem Umzug der Familie aus Bayern nach Lemgo. "Da kam ein Tennistrainer in die Grundschule und hat Schnupperstunden angeboten, die ihr viel Spaß gemacht haben." Die Zeit im TC war sehr schön und voller neuer Erfahrungen. Und hier hatte Leonie immer wirklich gute Trainer und kam schnell weiter" fügt Leonis Mutter hinzu. Dann folgte das Kreistraining, anschließend das Bezirkstraining und 2013 kam dann der Wechsel zum TC Herford, wo sie immer noch spielt. Ein Jahr später wurde sie in den Verbandskader Westfalen aufgenommen und gewann im gleichen Jahr das "Ouatt" (Once Upon A Time Tennis) Weltfinale in Frankreich zu dem nur die Jahrgangsbesten eingeladen werden. Das klingt nach eiserner Disziplin und viel Ehrgeiz, aber darüber lächelt Leonie nur. Sie sieht sich eher als ganz normales Mädchen, das nach den Ferien in die neunte Klasse des Marianne-Weber-Gymnasiums kommt, das sich gerne mit Freundinnen trifft, ins Kino oder Schwimmen geht. Bei Turnieren gehört sie fast immer zu den gelassenen Spielerinnen auf dem Platz. "Leonie ist eine coole Socke" hat ihr Tennislehrer während eines der letzten Turniere über sie gesagt. Das war der Zeitpunkt, als ihre Gegnerin einen Matchball hatte und Leonie das Spiel herumreißen konnte und schließlich gewann. Also doch eher Konkurrenzkampf? "Nein", sagt Leonie bestimmt. "Das Einzige, das stört ist, wenn andere Spieler sich selber Druck machen. Das kann nerven. Vor und nach den einzelnen Spielen und auch beim Training haben wir immer viel Spaß. Besonders auf Turnieren ist es immer ein bisschen so, als würde man seine zweite Familie wiedersehen. Wir sehen uns ja alle sehr oft auf den Turnieren. Da freundet man sich schnell an." Ein bisschen sportlicher Ehrgeiz gehört aber wohl doch dazu. Dann nämlich, wenn sie mit ihren Eltern die langen Fahrten in Kauf nimmt, die das leistungsmäßige Tennisspielen mitbringt. Rund 30.000 Kilometer legen sie im Jahr zu Turnieren zurück und verbringen bis zu 50 Nächte in Hotels. Für die Eltern Kathrin und Thomas Hoppe keine Frage, denn sie wissen, wie viel Spaß ihrer Tochter der Sport macht. "Schwierig gestaltet sich aber die Sponsorensuche", gesteht Kathrin Hoppe. "Der finanzielle Druck, Leonie weiterbringen zu können, steigt immens und ohne Sponsoren ist das bald nicht mehr möglich." Dabei ist allein schon die Einladung zu den höchsten Turnieren in Deutschland, wie den Westfalenmeisterschaften, der Deutschen- und der Norddeutschen Meisterschaft und sogar die Nominierung für die "Cilly Aussem" Spiele, der deutschen Mannschafts-Meisterschaft, eine besondere Auszeichnung. Ob Leonie Tennisprofi werden möchte weiß sie noch nicht. Das Angebot des Verbandes, mit anderen jungen Spielern ins Gästehaus direkt am Verbandsgelände in Kamen zu ziehen, um noch intensiver trainieren zu können, hat sie erst einmal dankend abgelehnt. Sie geht gern in Lemgo zur Schule, hat hier ihre Freunde und fühlt sich wohl. Das Training ist aber weiterhin sehr wichtig für sie. Im Ranking des Deutschen Tennisbundes des Jahrgangs 2002 liegt sie auf Platz 12 und sie möchte weiterhin im Kader spielen. "Wir haben dort wirklich tolle Trainer", erzählt sie, "aber wenn man auf Turnieren beginnt, nicht mehr so gute Leistungen zu erbringen, ist man draußen. Das gehört dazu." Leonie ist zum Glück weit davon entfernt und hat im Jahr 2016 schon etliche Siege und Platzierungen erreicht. Davon zeugen die Pokale, die die Familie fast schon stapeln muss. Sogar eine eigene Homepage hat das junge Tennisass bereits: "www.LeonieHoppe.com" und dort freut sie sich auf regen Besuch und Einträge ins Gästebuch. Wer weitere kleine Tennissterne entdecken möchte, kann sich beim 40. Nationalen Deutschen Jüngsten-Tennisturnier in Detmold, Hiddesen, Lage, Lemgo, Herrentrup, Bad Salzuflen und Horn umsehen. Das Turnier für Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren findet vom 27. bis 31. Juli 2016 statt. Die Endspiele der Tennisasse sind am 31. Juli 2016 beim TC Blau-Weiß Lemgo e.V. zu bewundern. Mehr Infos dazu online unter www.juengsten-tennis.de

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