Sterbende achtsam und in vertrauter Umgebung begleiten, das hat sich der Ambulante Hospiz- und Palliativ- Beratungsdienst DASEIN zur Aufgabe gemacht. Ehrenamtliche Mitarbeiter geben damit schwer kranken und sterbenden Menschen, aber vor allem auch den Angehörigen Halt. Sie besuchen, begleiten und beraten die Betroffenen zu Hause, im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung. Das ist keine einfache Aufgabe und erfordert daher eine gute Vorbereitung. Die ehrenamtlichen Helfer werden geschult und durch eine laufende Supervision unterstützt. Ein nächster Vorbereitungskurs startet im September diesen Jahres und dauert rund neun Monate. Ein erster Infoabend ist am 16. August in der Neustädter Johannes Gemeinde, Wacholderweg. Teilnehmen können Personen, die sich mit dem Thema "Sterben, Tod und Trauer" beschäftigen möchten, Familienangehörige begleiten oder sich vorstellen können, ehrenamtlich als Hospizhelfer im Hospizdienst tätig zu werden.
Die Sterbe- und Trauerbegleitung sind Dienste, die kostenlos angeboten werden. Im Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf sowie in den Ortschaften Hagenburg und Umgebung ist der Hospizdienst DASEIN seit rund 16 Jahren vertreten. In Stadthagen gibt es einen Palliativstützpunkt für den Schaumburger Bereich. Dort steht ein Palliativ-Care-Team (palliativmedizinisch ausgebildete Ärzte und in der Palliativpflege ausgebildete Pflegekräfte) an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag den betroffenen Patienten, den Angehörigen, sowie allen an der Versorgung beteiligten Personen und Diensten beratend zur Seite. Viele Betroffene wissen oft nicht, dass es ein solches Angebot gibt, haben Hemmungen und Ängste oder glauben, es handele sich um eine stationäre Einrichtung. "Die Ohnmacht begleitet einen zunächst und man weiß von nichts", sagt Ulrike Erler aus Luthe, deren Mann an einer schweren Krankheit gestorben ist. Sie ist dankbar für die Unterstützung, die sie durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Hospizdienstes DASEIN erfahren hat. "Mein Mann und ich hatten das Glück, getragen worden zu sein", sagt Erler. Für die derzeit 37 ehrenamtlichen Helfer steht mitfühlen, aber nicht mitleiden im Vordergrund. Es ist eine Gruppe engagierter Menschen mit großem Herz, voller Mitmenschlichkeit und Mitgefühl. Eine Begleitung kann Jahre dauern. Die Betroffenen gehen mit Außenstehenden in der Regel offener um als mit ihren Angehörigen, weil die Furcht, ihnen zu viel zuzumuten bei Fremden nicht besteht. Der Hospizdienst DASEIN hat im vergangenen Jahr 41 Menschen zu Hause, 13 im Altenheim und 35 im Krankenhaus begleitet. Derzeit sind 19 Menschen in Begleitung. Der Hospizdienst betreibt außerdem zwei Trauergruppen, ein monatliches Hospizfrühstück und ist im Café Immergrün vertreten. Für die aufopferungsvolle Arbeit wünscht sich DASEIN insgesamt 45 Ehrenamtliche. Denn nach Abschluss einer Begleitung benötigen die Helfer eine Phase des Ausgleichs, um neue Kraft tanken zu können. Foto: tau