RINTELN (ste). Die Luft hat gut und gerne 24 Grad, das Weserwasser liegt knapp unter 20 Grad. Ideale Bedingungen für das Weserschwimmen, das vom Stadtmarketingverein "Pro Rinteln" in Anlehnung an den Europäischen Flussbadetag "Big Jump" organisiert wird. Die Anmeldung für das Event läuft anfangs schleppend, doch je näher der Zeitpunkt des Abmarsches in Richtung Engern kommt, je mehr Menschen lassen sich bei Simone Niebuhr und Christiane Hoffmann am Eingang des Weserangerbades registrieren. Dort gibt es nummerierte und wasserdichte Beutel für die Wertsachen und ein Armband mit einer entsprechenden Nummer. Das Prozedere ist eingespielt, es gibt einen Wertsachentransport von der Einstiegsstelle zurück ins Freibad und dort können die Teilnehmer am Ende auch warm duschen, um sich wieder fit für die weiteren Aktionen des Tages zu machen. Doch erst einmal geht es zu Fuß vom Freibad zur Einstiegsstelle in Richtung Engern. Rund 80 Teilnehmer bewältigen den Weg, Aufregung ist bei einigen zu spüren, die bislang noch nie in ihrem heimischen Fluss waren. Unter ihnen Ulli Seidel von den Rintelner Stadtwerken. Sein Vater, so Seidel, habe noch in der Weser schwimmen gelernt: "Jetzt will auch auch einmal wissen, wie es sich im Fluss schwimmt!" Hilfreich zur Seite stehen den Weserschwimmerinnen und -schwimmern Rettungsschwimmer der DLRG OG Rinteln, die beim Einstieg über die holperigen Steine helfen und in der langgezogenen Gruppe der Schwimmer immer wieder einen Rettungsschwimmer mitschicken. Begleitet wird die Aktion von einem Boot der DLRG. Für die "normale" Schifffahrt ist die Weser während der Aktion gesperrt. Das Wasser ist angenehm warm, riecht nicht unangenehm, hat aber jede Menge Schwebstoffe und der ph-Wert, Anzeiger für saures oder basisches Wasser, liegt mit 8,5 etwas über dem neutralen Bereich hin zum basischen. Was auffällt ist die geringe Wassertiefe an den Kurveninnenseiten. Immer wieder stehen einige der Schwimmer dort und genießen die Aussicht vom Wasser auf die Stadt. Einige schwimmen gegen die Strömung, um die Zeit des Weserschwimmens zu verlängern, doch gegen sechs Kilometer pro Stunde kommt man als Schwimmer nur wenige Meter an. Und dann ist alles schon wieder vorbei. Rund einen Kilometer weserabwärts wird an der Brücke über einen grünen Teppich ausgestiegen und wieder hilft die DLRG dabei. Dieter Horn, Ortsbürgermeister aus Engern, weiß, dass es einige Weserschwimmer auch außerhalb dieser Aktion gibt: "In Ahe sind mir einige bekannt, die das regelmäßig machen!" Wegen der guten Beteiligung ist sich Pro Rinteln Managerin Simone Niebuhr sicher: "Das werden wir auch im nächsten Jahr wieder machen!"
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