Für Landrat Jörg Farr hat die Zeit seit Beginn der "Flüchtlingskrise" deutliche Spuren im Landkreis hinterlassen: "Es ist uns klar geworden, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Landkreis ist und wie gut die Institutionen - wie beispielsweise DRK oder auch THW - im Zusammenspiel untereinander funktionieren!" Die Bereitschaft, sich um die "UmAs" zu kümmern, sah Farr als vorbildlich an, auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Jugendhilfeeinrichtungen, beispielsweise zwischen der "Gotteshütte" und dem DRK. Für die Jugendlichen in der Rintelner Einrichtung wird es übrigens eine Rund-um-die-Uhr Betreuung geben. Foto: ste
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Klare Aussage: "Ihr seid willkommen!"
Neue Unterkunft für unbegleitete, minderjährige Asylsuchende / Ehemalige Häuser britischer Streitkräfte genutzt RINTELN (ste). Welche Geschichten auf der langen Flucht hinter ihnen liegen, das wissen die jungen Menschen aus Afghanistan, Syrien oder Ägypten nur ganz alleine. Sie sind sogenannte "Unbegleitete, minderjährige Asylsuchende", oder "UmAs". Jetzt gibt es in Rinteln unter der Leitung des DRK eine neue Unterkunft für diese Menschen in der Droste-Hülshoff-Straße in der Nordstadt, in ehemaligen Wohnhäusern der britischen Streitkräfte. Nach deren Abzug des Militärhospitals und der Prince-Rupert-School aus Rinteln wurde der Wohnraum frei und Bernd Koller schilderte als Vorsitzender des DRK Kreisverbandes Schaumburg bei der Eröffnung der Unterkunft, wie es zu der Einrichtung kam. Eine entscheidende Ideengeberin für das Projekt war Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt, die bei der Eröffnung ebenso als Gast vertreten war wie Landrat Jörg Farr und Bürgermeister Thomas Priemer. Rundt nannte beieindruckende Zahlen in ihrem Grußwort. Von den 64.135 "UmAs" bundesweit sind in Niedersachsen 5.340 junge Menschen, vor allem Jungen, unterzubringen. 19 "UmAs" sollen es perspektivisch in Rinteln werden, 109 sind im ganzen Landkreis. Doch das sind nur Zahlen, die Menschen dahinter muss man kennenlernen, um sie aus der Masse der Zahlen herauszuheben und sie zu Individuen zu machen. Die vielen Gäste auf der Einweihungsfeier hatten die Möglichkeit dazu in den Räumen der Einrichtung. Dort standen unter anderem Hadi und Reza (beide 15) aus Afghanistan für Fragen bereit. Bürgermeister Thomas Priemer liegt die Unterbringung der "UmAs" nicht nur als Stadtoberhaupt am Herzen, sondern auch als Familienvater: "Wir müssen für diese Menschen dem Tag einen Sinn geben, ihnen Perspektiven aufzeigen und sie fit machen für ein Leben in unserer Gesellschaft!" Er sandte ein klares Signal aus: "Ihr seid in Rinteln willkommen!"
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