BÜCKEBURG (gr). "Beruf und Ehrenamt vereint zu bekommen ist oftmals nicht ganz einfach" berichtet Ortsbrandmeister Oliver Witt. Denn alle seiner Kameraden gehen einem Beruf nach und sind Feuerwehrmann nur in der Freizeit. Nicht selten werden die Kameraden während der Arbeitszeit oder beim gemütlichen Familiennachmittag gestört.
So auch in der vergangenen Woche mehrfach. Bereits Montagmorgen mussten die Feuerwehrleute in den Oberwallweg ausrücken. Der Rettungsdienst benötigte Unterstützung, da hinter einer verschlossenen Tür eine hilflose Person vermutet wurde. Die Feuerwehr öffnete die Tür und konnte schnell Entwarnung geben. Die Bewohnerin hatte nur tief geschlafen und das Klingeln überhört. Ebenfalls zu einer Türnotöffnung für den Rettungsdienst rückte die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg-Stadt am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr in die Lange Straße aus. Diesmal konnte schadenfrei die Tür geöffnet werden, da die Feuerwehr über die Drehleiter sich Zugang verschaffen konnte. Nur wenige Stunden später, um 1.56 Uhr, wurde die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg-Stadt zusammen mit der Ortsfeuerwehr Röcke alarmiert. Auch dieses Mal benötigte der Rettungsdienst Unterstützung, um an einen Patienten zu gelangen. Die Kräfte der Ortsfeuerwehr Röcke öffneten mit Brechwerkzeug die Tür, um einen schnellen Zugang zu ermöglichen. Der Rüstzug der Schwerpunktfeuerwehr stand in Bereitstellung, brauchte aber nicht mehr tätig werden. alarmiert, sie unterstützt den Rettungsdienst beim Transport eines Patienten in den Krankenwagen. "Drei Einsätze in so kurzer Zeit mit Unterbrechung der Nachtruhe sind eine erhebliche Belastung für den menschlichen Körper." berichtet Frank Schubert, welcher als Berufsfeuerwehrmann in Hannover regelmäßig solchen Belastungen ausgesetzt ist. "In der Freiwilligen Feuerwehr sind solche Nächte zum Glück selten", ergänzt er. Um diese Belastung gering zu halten, hat die Schwerpunktfeuerwehr Bückeburg-Stadt auch ein spezielles Alarmierungssystem. "Bei Kleineinsätzen werden nur 2/3 der Kameraden alarmiert, eine Gruppe bleibt immer in Reserve" berichtet Ortsbrandmeister Oliver Witt. "Von Montag bis Freitag werden während der Arbeitszeit vorsorglich auch alle Kameraden alarmiert, da viele Einsatzkräfte ihren Arbeitsplatz nicht verlassen können oder außerhalb Bückeburgs arbeiten", berichtet Witt. Und alle Kameraden wurden in der Nacht von Donnerstag zu Freitag benötigt, als im Hafen Wiehagen in der Samtgemeinde Niedernwöhren eine große Lagerhalle voller Stroh brannte. Mehr als 250 Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis, aus Petershagen und Hannover rückten zur Brandbekämpfung aus. Über zehn Stunden hinweg bekämpften die Bückeburger Feuerwehrleute aus dem Korb der Drehleiter und mit dem Schaum-Wasser-Werfer gemeinsam mit den anderen Feuerwehren die Flammen. Während des laufenden Einsatzes in Wiehagen musste die Feuerwehr Bückeburg in der Nacht zu einem Feueralarm durch eine automatische Brandmeldeanlage in einem Geldinstitut auf dem Marktplatz ausrücken. Mit zwei Fahrzeugen wurde die Einsatzstelle angefahren und kontrolliert. Es handelte sich glücklicherweise um einen Fehlalarm. Zeitgleich mit den Kräften der Schwerpunktfeuerwehr waren auch fünf Kameraden der Ortsfeuerwehr Rusbend beim Brand in Wiehagen. Mit dem ABC-Erkunder, einem Messfahrzeug führ Gefahrstoffeinsätze, waren sie als Bestandteil der Umweltschutzeinheit des Landkreises im Einsatz, um Rauch und Löschwasser zu überprüfen. Im weiteren Einsatzverlauf waren auch neun Feuerwehrleute aus Röcke und Meinsen-Warber-Achum als Bestandteil des 2. Zuges der Kreisfeuerbereitschaft Schaumburg-Süd im Einsatz, um die vor Ort befindlichen Einsatzkräfte beim Ablöschen des Strohs abzulösen. Die Kräfte der Ortsfeuerwehr Bückeburg-Stadt waren innerhalb einer Woche fast 16 Stunden im Einsatz, hinzukommen die Zeiten für die Wiederaufbereitung und Reinigung der Fahrzeuge und Geräte. Zusätzlich mussten am Sonntag noch einmal Feuerwehrleute an die Einsatzstelle fahren um den Schaum-Wasser-Werfer zurückzuholen. Er war nach Abrücken der Bückeburger Feuerwehr an der Einsatzstelle verblieben und fast 2,5 Tage durchgehend im Einsatz. In der Zeit wurden schätzungsweise 140.000 Liter Wasser mit ihm auf das Brandgut abgegeben. Hierbei zeigte sich wieder einmal die Wichtigkeit des 20 Jahre alten Anhängers. Foto: Feuerwehr Bückeburg