1. Stadtwerke blicken auf
ein gutes Jahr zurück

    Unerwartet hoher Überschuss beschert 800.000 Euro

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Lemgo (nr). Überschuss auf der einen und die obligatorischen Verluste auf der anderen Seite – bei den "üblichen Verdächtigen". Die Umsätze der Stadtwerke mit Gas und Strom bringen rund 800.000 Euro in die Stadtkasse. Auch für die Endkunden gibt es positive Nachrichten, wollen die Stadtwerke doch Richtung Herbst die Gaspreise senken. Negativ-Zahlen kommen weiterhin von Stadtbus und Eau-Le.

    Zum 1. Oktober werden die Stadtwerke die Gaspreise um 7 Prozent senken. Geschäftsführer der Stadtwerke, Arnd Oberscheven erwartet dementsprechend für den Lemgoer Durchschnittshaushalt eine Ersparnis von rund 100 Euro pro Jahr. Mit Gas und Fernwärme konnten die Stadtwerke im vergangenen Jahr mehr Umsatz machen, auch wenn dieser weit hinter den Zahlen von vor wenigen Jahren zurückstecken muss. Rund 16 Prozent weniger Umsatz bescherte der Gaspreisverfall den Stadtwerken. Witterungsbedingt nutzten die Lemgoer mehr Wärmeenergie, was auch den Erdgasverbrauch ansteigen ließ. Durch die Preissenkung zum Juli 2014 merkten die Kunden davon allerdings nicht viel auf ihrer Jahresendabrechnung. Positiver sieht es da für die Fernwärme aus, die so 1 bis 2 Prozent durch die Energieeinsparung kompensiert. Sie wird nicht nur von mehr Privatkunden genutzt, sondern auch in steigendem Maße von Gewerbe und Industrie. Auch der Campus ist mittlerweile an Fernwärme angeschlossen. Und die Stadtwerke liegen mit Rang 20 beim günstigsten Fernwärmeanbieter auch überregional gut im Rennen. Im Vergleich zu vor drei bis vier Jahren hat der drastische Energie-Preisverfall jedoch mit rund 3 Millionen Euro weniger Erlösen zu Buche geschlagen. "Bei extrem niedrigen Strompreisen lohnt es sich für uns nicht einmal, die Blockheizkraftwerke anzuwerfen", so Arnd Oberscheven. "Dann erzeugen wir die Fernwärme lieber mit einfachen Gaskesseln." Auf der Negativ-Seite sind weiterhin Eau-Le und Stadtbus zu finden. Mit rund 2,2 Millionen Euro liegt das Eau-Le dabei allerdings weit weniger schlecht, als die Jahre zuvor. "Das liegt vor allem an den steigenden Besucherzahlen, was im Bundesmittel außergewöhnlich ist. Auch die Aqua-Kurse werden sehr gut angenommen. Manche sind binnen einer Stunde ausgebucht", rechnet Arnd Oberscheven vor. Auch in der Personalpolitik und bei den Instandhaltungskosten hätten die Stadtwerke ein glückliches Händchen gehabt, sodass das Freizeitbad ein Top-Ergebnis trotz Negativ-Zahlen aufweise. Dennoch müsse noch dieses Jahr das Babybecken gegen eine Konstruktion aus Edelstahl ausgetauscht werden, was neue Kosten und eine Bauzeit von 2 Monaten mit sich bringen werde. Negativ sieht es auch weiterhin für die "Himmelblauen" aus. Die Stadtbusse fahren steigende Verluste ein: von 1,5 auf 1,8 Millionen Euro. "Was einfach daran liegt, dass die Fahrleistungen teurer werden und in Zeiten steigender PKW-Anmeldungen auch die Zahl der Stadtbus-Kunden abnimmt", erläutert Arnd Oberscheven. Die einkalkulierten Verluste werden allerdings bis Vertragsende 2019 keinerlei Veränderung im aktuellen Linienplan nach sich ziehen. Erste Überlegungen zu Veränderungen wird es frühestens im kommenden Jahr geben. "Trotz der Verluste sind das Eau-Le und die Stadtbusse für Lemgo immens wichtig. Beide sind aus Lemgo nicht wegzudenken und machen die Stadt lebendig", so der Bürgermeister. Den kontinuierlichen Verlusten entgegen, stehen die sonst positiven Ergebnisse. Mit maximal 500.000 Euro Plus hatten die Stadtwerke für das Jahr 2015 gerechnet und fast das Doppelte erzielt. Der Blick in die Zukunft fällt da ernüchternder aus. Für das Jahr 2016 wird keine Ausschüttung erwartet, allerdings hoffen die Stadtwerke auch für das laufende Jahr auf positive Überraschungen.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an