1. Sie sind wieder da!

    Das Pokémon-Fieber hält Schaumburg derzeit in Atem / Die Stadt wird zum Kinderzimmer LANDKREIS (lo/gr). Die kleinen süßen Monster aus den Neunzigern erobern erneut die Welt. Vielen geht direkt das Herz auf, sobald sie das altbekannte Pokémon-Logo oder den roten-weißen Pokéball mit dem schwarzen Streifen in der Mitte sehen. Sofort fühlt man sich in seine Kindheit zurückversetzt, als man auf seinem Gameboy und später dem Nintendo DS mit einer kleinen Spielfigur durch die virtuelle Welt gelaufen ist und Pikachu, Shiggy, Panflam und all ihre Freunde in den kleinen Bällen gefangen hat. Das neue Pokémon Go, welches vor kurzem für das Smartphone veröffentlicht wurde, funktioniert recht ähnlich. Es ist zwar deutlich wenig komplex als noch auf den alten Konsolen, das Grundprinzip bleibt aber erhalten. Es geht darum, alle Pokémon in seinem Pokédex zu vereinen. Allerdings bewegt man sich nicht mehr auf einer virtuellen, erfundenen Karte, sondern in der echten Welt. Pokémon Go zwingt seine Spieler dazu, vor die Tür in die reale Welt zu gehen und sich die Hacken wundzulaufen. Nachdem man einen Avatar erstellt hat, wird dieser auf der Karte der Umgebung abgesetzt. Mittels der GPS-Ortung des Spiels bewegt man sich auf der Karte und jederzeit können Pokémon vor dem Spieler auftauchen. Mittels der Handykamera wird die wahre Umgebung dargestellt und mit der Funktion der "Augmented Reality" (erweiterte Realität, Erläuterung unten) werden die Pokémon in den Bildschirm eingeblendet. Mit einer Wischbewegung kann man die kleinen Taschenmonster dann in seinen Pokéball einfangen und mit in die nächste Arena nehmen. Diese und die Pokéstops, in denen man kostenlos Pokébälle bekommen kann, liegen überall auf der gesamten Landkarte verstreut.

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    Bei den Versuchen in der Redaktion stellt sich sehr schnell heraus, dass es gerade an Ballungspunkten mehr Stops und Arenen gibt als auf einem Feldweg mitten im Nirgendwo. Bei der Erkundung eines Pokéstops am Amtsplatz in Rodenberg sind auch sofort zwei Spieler anzutreffen. Man erkennt sie sofort: der Blick ist auf das Smartphone gerichtet, getippt wird aber nicht. Da das Spiel erst seit Mittwoch offiziell in Deutschland verfügbar ist, ist der Hype noch relativ groß. Gefühlt jeder Zweite, dem man auf der Straße begegnet, scheint auf der Jagd nach den virtuellen Wesen zu sein. Schnell ist geklärt, dass sie gehört haben, dass der Brunnen ein Pokéstop ist und sich dort auch einige Pokémon tummeln. Mit Rucksäcken und ihrem Handy ausgerüstet sind Lasse (18) und Philipp (18) ebenfalls auf der Suche nach besonders seltenen Exemplaren. Seit einigen Tagen sind sie nun schon auf der Suche und bewegen sich draußen von einem besonderen Punkt zum nächsten. Einige Stops in Rodenberg zählen sie auf: Gesundbrunnen, Brunnen am Markt, Ratskeller, Glockenspiel, Bäcker Reese, Bistro Sun, Bastille, Geburtshaus Julius Rodenberg, Wegweiser am Tor, das Freibad und der Donnerbalken. "Es gibt noch viele mehr, wir sind gerade dabei, gemeinsam diese Punkte zu finden und zu erkunden", erzählt Philipp. Gerade weil momentan Sommerferien sind, haben die beiden Freunde viel Zeit, um gemeinsam durch die Gegend zu laufen und die Wesen zu fangen. "Das Spiel macht eine Menge Spaß", ist der Tonor der Jugendlichen. "Wir waren vorher auch schon viel draußen unterwegs, jetzt auch noch nebenbei spielen zu können, ist einfach großartig." Passiert ist ihnen aber noch nichts. "Man muss zwar seinen Bildschirm im Auge behalten, allerdings nicht permanent. Wir laufen nicht einfach so über die Straße und womöglich vor ein Auto, nur weil auf der anderen Seite ein Pokémon eingeblendet wird", meint Lasse. Das Spiel lässt auch niemanden vereinsamen: Sobald man in die Nähe eines Pokéstops oder einer Arena kommt, kann man sofort andere Spieler entdecken. Auch des Nachts kann man kleinere Gruppen entdecken, die gemeinsam spielen. "Man kommt auch relativ schnell in Kontakt mit anderen Spielern. Man tauscht sich über bereits gefangene Pokémon aus oder erfährt, wo mal etwas seltenere spawnen, dass ist schon nicht schlecht", sagt Philipp. Sie haben auch nicht nur jugendliche Spieler angetroffen, sondern auch welche, die das Spiel mit 30 oder 40 Jahren noch spielen. Das Hype um die kleinen Anime-Monster lässt halt nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Einen Tipp haben die beiden Jungs noch, bevor sie weiter durch die Stadt streifen. Die GPS-Ortung verbraucht eine Menge Akku. "Eine Power-Bank ist echt ratsam. Wir hätten gar nicht gedacht, dass das Spiel mehr Akku als Datenvolumen verbraucht. Mit unseren ganz normalen Daten-Flats kommen wir ganz gut hin." Foto: lo

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