LUTHE (tau). Wer kennt sie nicht, diese Strom- und Verteilerkästen, die an vielen Stellen im Ort, vor allem am Straßenrand zu sehen sind. Der Heimatverein hat sich daher gedacht, diese doch recht eintönigen Denkmäler der Neuzeit zu verschönern. Denn mit Burkhard Seibt hat der Verein einen wahren Künstler in seinen Reihen. Er malt, was er sieht und das mit Bravour. So war die Idee von der Malaktion schnell geboren und auch die Erlaubnis bei den einschlägig bekannten Versorgungsunternehmen eingeholt.
Mit professionellem Arbeitskonzept machte sich Malermeister Seibt, der auch als Blaumaler in Luthe bekannt ist, ans Werk. Denn Kästen gibt es viele im Ort. Seit Pfingsten ist er dabei und hat bereits 21 von ihnen entsprechend geschliffen und grundiert, damit das spätere Bild darauf auch der Witterung standhält. Im Seeweg vor Nuttelmanns Hof hat Seibt mit dem Zeichnen des zehnten Motivs begonnen. Er hat sich für eine Kastanie entschieden, wie sie auch auf dem Hof von Günter Nuttelmann zu sehen ist. Von der Blüte über die wachsende bis hin zur heruntergefallenen Frucht zeichnet Seibt einen kleinen Lebenszyklus des Baumes nach. Etwas weiter in Richtung Gemeindehaus hat der Künstler einen Kasten mit einem kirchlichen Thema und einer christlichen Botschaft versehen. "Die Umgebung liefert das Motiv", sagt Seibt, der sich immer wieder spontan inspirieren lässt. Einige weitere Entwürfe hat er bereits im Kopf. So bestimmt im Stieglitzweg, im Buchfinkenweg sowie im Schwalben- und im Zeisigweg der spezielle Vogel den jeweiligen Pinselstrich. Manch anderen Kasten, der zu nah an einer gemauerten Hauswand steht, hat der Künstler kurzerhand weggemalt. Das Innenleben eines Kastens möchte Seibt zur eigenen Inspiration noch kennenlernen und hofft auf einen Techniker, der zufällig mal in der Gegend zu tun hat. Bis zum Schützen-, Volks-, und Erntefest, das vom 26. bis zum 28. August stattfinden wird, möchte Burkhard Seibt fertig sein. Etwa einen Tag benötigt er für die Neugestaltung eines Stromkastens. Foto: tau