1. Neue Kaiser und Könige für Rehburg gekürt

    Großer Ausmarsch der Männer mit 564 Teilnehmern / Alexander Naumann besetzt jetzt für fünf Jahre das Kaiseramt

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    REHBURG (jan). Rehburg hat drei neue Könige – und einen neuen Kaiser. Alexander Naumann darf nun fünf Jahre lang als Kaiser amtieren. Für die drei neuen Könige gibt es eine einjährige Amtszeit.

    Mancher träumt schon in jungen Jahren davon, sich einmal einreihen zu dürfen bei den Rehburger Männern und am Schützenfest-Montag mit schwarzem Anzug und Zylinder durch die Stadt zu marschieren. Das jedenfalls legte der Anblick so manches Kindes nahe, das sich zumindest schon entsprechend gekleidet hatte und leider noch warten muss, bis es 18 Jahre alt wird. All jene, die diese Altersgrenze erreicht haben, hatten aber Wochen vor dem Schützenfest erneut eine Einladung im Briefkasten, sich früh am Morgen bei ihren Rottführern einzufinden, dort bewirtet zu werden und anschließend gemeinsam durch den Ort zu ziehen mit dem Festplatz als Ziel. Aus dem Heidtor-Viertel Rehburgs haben diese Einladung 283 Männer, aus dem Mühlentor-Viertel 281 Männer gerne in Anspruch genommen. Wie eh und je hatten die Rotts, in denen die Männer sich trafen, die Rehburger Orts- und Stadtratsmitglieder ausgerichtet. Tradition hat das und das wird von allen gerne gepflegt. Ortsbürgermeisterin Angelika Teßner etwa kennt es gar nicht mehr anders: seit 25 Jahren ist sie im Ortsrat, seitdem lädt sie für jeden Schützenfest-Montag viele Männer zu sich ein. Als kleinen Dank überreichten ihre Ortsratskollegen Elke Lustfeld und Carsten Schmidt ihr eine eigene Schützenscheibe. Für Teßner schafft das Entlastung. "Ich treffe nicht einmal ein Scheunentor", sagt sie immer dann, wenn sie den ersten Schuss auf die Königsscheibe abgibt. Den Ehrgeiz, doch einmal zu treffen kann sie nun aufgeben – schließlich hängt jetzt eine Scheibe an ihrer Hauswand, die sie sich redlich verdient hat. Seine erste Scheibe hat auch Alexander Naumann bekommen und dazu die Kette des Kaisers, der nur in jedem fünften Jahr unter allen, die jemals zuvor einen der drei Königstitel innehatten, ermittelt wird. Gefeiert wurde er vor seiner Haustür von zahlreichen Schützenfestbesuchern, von Spielmannszug und Feuerwehrkapelle, von Nachbarn und nicht zuletzt von seinen Fußball-Kollegen vom RSV Rehburg. Die drei neuen Könige Rehburgs standen erst einen Tag später fest – feiern lassen haben sich der erste König Marc Engelmann aus dem Rott von Jürgen Busse, der zweite König Klaus Dettmer aus dem Rott von Ernst Busse und der dritte König Wilfried Busse aus dem Rott von Angelika Teßner nach der Proklamation aber gebührend. Voran gegangen war der Proklamation allerdings so einiges und vieles davon hat im Zeichen der 280-jährigen Tradition des Rehburger Schützenfestes gestanden. Jene Traditionen beginnen stets damit, dass am Donnerstag vor dem Fest in zahlreichen Häusern Kränze gebunden werden, die nun die Straßen der Stadt schmücken. Girlanden von 20 Metern Länge sind heute keine Seltenheit im Stadtbild. Das eigentliche Fest hat jedoch am Sonnabend begonnen mit einem Nachmittag, den die Stadtjugendpflege für Kinder ausrichtete, und ist nahezu nahtlos in den Kommersabend übergegangen. Amüsiert haben sich die Gäste an diesem Abend und bekamen ein umfangreiches Programm geboten. Erstmals trat das "Dingsbumstheater"– eine noch recht junge Schauspieltruppe mit Heimat in Winzlar – auf und gestaltete große Teile des Abends. Eine aus dessen Reihen übernahm auch die Moderation: Annette Hilsch brillierte mit Improvisationen in ihrer Rolle als Hausmeister-Gattin Trude und etliche der Gäste, die sich für Plätze nah an der Bühne entschieden hatten, mussten darauf gefasst sein, von ihr geradewegs in die Mangel genommen zu werden – sehr zur Gaudi der übrigen Besucher. Mit Sketchen unterhielten die anderen Dingsbums-Theaterleute – unter ihnen Rehburgs Pastor Michael Kalla – und hatten ebenfalls die Lacher auf ihrer Seite. Angesichts der Szene, in der eine genervte Ehefrau ihrem Mann aufgrund seiner ausgeprägten Unwissenheit den finalen Schuss verpasste, erklärte sich vielleicht auch, weshalb die Blaskapelle der Rehburger Feuerwehr zuvor den ACDC-Song "Highway to Hell" angestimmt hatte. Eine Bildergalerie zum Rehburger Schützenfest wird auf www.rehburg-loccum.de frei geschaltet.Foto: jan

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