LAUENAU/MESSENKAMP (al). Mit seiner Idee, nichtmotorisierten Einwohnern eine Mitfahrgelegenheit zu bieten, indem diese auf einer speziellen Bank warten, hat der Bürgermeister von Messenkamp, Frank Witte, eine kleine Lawine ausgelöst. Auch in anderen Orten rund um den Flecken Lauenau wird nun an ein solches Angebot gedacht.
Wie berichtet, hatte Witte von einer ähnlichen Aktion im Weserbergland erfahren und will diese in beiden Ortsteilen umsetzen. Wer selbst kein Auto hat oder den Linienbus nicht erreicht, kann auf einer Bank darauf warten, von Nachbarn oder anderen Dorfbewohnern im Auto zum Beispiel in Altenhagen II zum Sport nach Messenkamp oder zum Einkauf nach Lauenau mitgenommen zu werden. In Gegenrichtung soll eine gleichartige Gelegenheit geschaffen werden. Als der Vorsitzende des Pohler SPD-Ortsvereins, Hans-Werner Kühnel, das in der Zeitung las, reagierte er prompt: "Das brauchen wir auch." Nun will er über seine Parteifreunde dem Rat einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Kühnel weiß auch schon, wo so eine Bank stehen könnte: an der Bushaltestelle schräg gegenüber dem Gasthaus Homberg. Bürgermeister Jörg Hupe (CDU) sieht die Anregung durchaus positiv. Allerdings wolle er einer Entscheidung des Rates nicht vorgreifen: "Ich persönlich würde diese Mitfahrgelegenheit aber sehr begrüßen", fügte er hinzu. Die Standortidee sieht er ebenfalls positiv: Wichtig sei doch, dass viele Autos vorbei kommen würden. Die Hülseder Bürgermeisterin Marion Passuth nimmt eine ähnliche Haltung ein. Einerseits findet sie die Mitfahr-Idee "sehr gut". Andererseits aber will auch sie erst den Rat fragen: "Das diskutieren wir in der nächsten Sitzung." Für die klammen Hülseder Kassen sei das letztlich eine Geldfrage. In Lauenau sind dagegen die ersten Weichen schon gestellt. Bürgermeister Wilfried Mundt reagierte nach Anfrage seines Messenkämper Amtskollegen Witte umgehend: "Natürlich beteiligen wir uns bei der Beschaffung der Bänke", versprach er mit Blick auf anfängliche CDU-Befürchtungen im Messenkämper Rat, die kleinere Gemeinde müsse "die Infrastruktur von Lauenau verbessern". In der nächsten Sitzung des Verwaltungsausschusses soll über die möglichen Bank-Standorte beraten werden, wobei es offenbar schon konkrete Überlegungen wie Marktstraße, Rodenberger Straße und Coppenbrügger Landstraße in Höhe Aldi/Penny gibt. Zudem war es für Mundt keine Frage, auch in Feggendorf "mindestens eine Mitfahrbank" aufzustellen. Wegen der Länge des Dorfes seien sogar zwei Einsteigemöglichkeiten denkbar. Unterdessen ist Witte schon wieder ein Stück weiter. Soeben hat er mit Messenkamps Gemeindedirektor Jörg Döpke eine Bank ausgesucht, die als mögliches Muster für weitere Anschaffungen dienen könnte. Eine einheitliche Farbe sei schon sinnvoll, glaubt er. Und mit Mundt ist er sich einig, dass auch eine eindeutige Kennzeichnung notwendig wäre. Foto: al