LANDKREIS (bb). Jedes Jahr sterben zahlreiche Rehe und anderes Niederwild bei landwirtschaftlichen Arbeiten auf Grünland, Brachen und für den Zwischenfruchtanbau. Es ist für die Landwirte auf ihren großen Maschinen nur schwer zu erkennen, ob beispielsweise ein Rehkitz voraus auf dem Feld sitzt. Das wird vielen Wildtieren zum Verhängnis.
Auf Initiative von Thomas Vauth, Landwirt und Jäger aus Meinsen, hat die Jägerschaft Schaumburg ein Projekt gestartet, um dieses Wildsterben zu verringern, wie die Jägerschaft in einer Pressemitteilung informiert. Durch besondere Fahrweisen bei der Feldarbeit soll das Wild eine bessere Möglichkeit zur Flucht haben. Das Motto dabei lautet: "Wildtiere schonen – von innen nach außen mähen." Ein Aufkleber in Postkartengröße jeweils im Inneren der landwirtschaftlichen Maschinen soll auf diese Möglichkeit hinweisen. Jetzt haben der Jägerschaftsvorsitzende Hermann Platte und weitere Vorstandsmitglieder die ersten Aufkleber auf dem Hof von Friedrich Meyer in Scheie an Mitglieder der Interessengemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (IBL) übergeben. Die IBL-Mitglieder bewirtschaften Land im Naturschutzgebiet Bückeburger Niederung. Vauth, der auch Leiter des Hegerings "Am Mittellandkanal" ist, wies darauf hin, dass die Landwirte als Mitglieder der Jagdgenossenschaften eine Mitveranwortung für das Wild hätten. Auch deshalb begrüßte Platte diese Zusammenarbeit. Nur gemeinsam mit den Landwirten ließe sich etwas in dieser Richtung bewegen, so der Jägerschaftsvorsitzende. Wildschonend zu mähen, ist auch mit Blick auf die Futterhygiene für die Landwirte wichtig. So können Reste von Tierkadavern im Futter bei Nutzvieh Botulismus, eine lebensgefährliche Vergiftung, auslösen. Die Aufkleber werden jetzt über die Hegeringe an die Revierinhaber verteilt, die diese an die Landwirte weitergeben sollen. Die Aktion soll eine Ergänzung zu bisherigen Maßnahmen wie beispielsweise die Vergrämung von Wild durch Jäger und Hunde kurz vor dem Beginn landwirtschaftlicher Arbeiten sein. Foto: privat