1. Rundgang zur Stadtgeschichte

    Schriftenreihe würdigt den Architekten Rudolf Günther

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    Bad Salzuflen (dib). Seit zwei Jahren verleiht der Heimat- und Verschönerungsverein (HVV) die Rudolf-Günther-Medaille, mit der der Verein besondere Verdienste um den Erhalt historischer Bausubstanz in der Kurstadt würdigt. Vor einigen Tagen hat der HVV-Vorsitzende Dr. Stefan Wiesekopsieker unter dem Titel "Auf den Spuren von... - Ein Rundgang zur Bad Salzufler Stadtgeschichte" eine neue Schriftenreihe herausgebracht, in deren erstem Heft der Verfasser das Wirken des Architekten Rudolf Günther (1880 bis 1941) einer breiten Öffentlichkeit vorstellt.

    "In seiner über dreißigjährigen Schaffenszeit hat Rudolf Günther in Bad Salzuflen zahlreiche Bauten hinterlassen, die das Stadtbild bis heute prägen und zuweilen sogar bestimmen. In seinen Entwürfen für Pensions-, Wohn- und Geschäftshäuser, aber auch für Fabrikgebäude oder landwirtschaftliche Bauten bewies er großes Können und eine erstaunliche Vielfalt", schreibt Dr. Wiesekopsieker im Lebenslauf des Architekten. Bei einem etwa zweistündigen Stadtrundgang, beginnend auf dem Salzhof, führt der Autor an Architektur interessierte Besucher der Stadt zu einigen Häusern, die Rudolf Günther gebaut hat. "Der Bedarf für solche Stadtrundgänge ist da", sagt Dr. Wiesekopsieker, der den Leser nicht nur mit aktuellen Fotos der Gebäude, sondern auch mit historischen Aufnahmen und Bauskizzen über sieben Stationen vom Salzhof bis zu Bad Salzuflens vornehmster Adresse, der Parkstraße, führt. Dabei geht Dr. Wiesekopsieker auf Besonderheiten der Gebäude ein. "Beim Rundgang merkt man sehr schnell, dass sich das Äußere vieler Häuser in Verlauf von Jahrzehnten verändert hat", sagt er. Es gibt aber auch Gebäude, die sich noch im Ursprungszustand befinden. So unter anderem das Doppelhaus Am Herforder Tor 7/9, in dessen rechte Haushälfte Rudolf Günther im Jahr 1912 seinen Wohnsitz und sein Büro verlegte und in der er bis zu seinem Tode 1941 lebte. Außer den in der neuen Schriftenreihe vorgestellten Häusern des Architekten gibt es im Stadtgebiet Bad Salzuflens noch viele andere Günther-Bauten. Mehr als 300 Häuser und Umbauten stammen nachweislich von ihm. Diese Zahl ist belegt, weil Günther alle seine Arbeiten in einem Buch eingetragen hat – wo gebaut, für wen gebaut und was der Bau gekostet hat. Es gibt im Stadtgebiet aber auch abgebrochene Bauten des Architekten. "Doch diese halten sich in Grenzen, was für die hohe Qualität und Langlebigkeit seiner Entwürfe spricht", schreibt Dr. Wiesekopsieker. Und noch etwas ist bemerkenswert: Von keinem Architekten sind mehr Bauten in die Denkmalliste der Kurstadt eingetragen, als von Rudolf Günther. Das ist der Grund, weshalb der HVV seit 2014 die Rudolf-Günther-Medaille verleiht, mit der besondere Verdienste um den Erhalt historischer Bauten in Bad Salzuflen gewürdigt werden. Die Broschüre mit der ISBN-Nr. 978-3-941726-48-2 ist zum Preis von 3,95 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich.

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