1. Kreishandwerkerschaft Neustadt/Burgdorf spricht seine Gesellen bei einer Feier frei

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    NEUSTADT (gi). "Sie haben die Vorrunde als Sieger abgeschlossen und können sich jetzt auf die KO-Spiele freuen", sagte Kreishandwerksmeister Thomas Hinze zur Begrüßung von 18 freigesprochenen Gesellinnen und 28 Gesellen. Das Betreuerteam aus Chef, Lehrer, Partner, Eltern und Kollegen hätten eine tolle Leistung abgeliefert. Jetzt sei jeder dran, daraus etwas zu machen. Es gäbe Fortbildungen, Spezialisierungen, Betriebswirt, Meister oder der eigene Chef zu sein. Dazu gehöre auf jeden Fall die eine oder andere Trainingseinheit. Doch zunächst sollte jeder seine eigene Position erkämpfen und sich einen Stammplatz im Team sichern. "Mit der abgeschlossenen Ausbildung im Handwerk tut sich Ihnen ein weites Feld an Möglichkeiten auf", so Hinze. Doch der Kreishandwerksmeister hat auch Sorgen bezüglich des Nachwuchses im Handwerk. Mittlerweile würden 50 Prozent der Schulabschlüsse mit dem Abitur enden und spätestens in zehn Jahren hätten 70 Prozent aller Schulabgänger ein Abi in der Tasche. "Dass 70 Prozent Abiturienten nicht in unser Bildungssystem passen, brauche ich Ihnen nicht zu sagen, aber welcher Wirtschaftszweig unter diesen Voraussetzungen leiden wird, erkennen Sie wahrscheinlich selbst", stellt Hinze fest. Dem Handwerk werde es immer schwerer gemacht, geeigneten Nachwuchs zu finden. Selbstverständlich stiegen auch in handwerklichen, besonders in technischen Berufen die Anforderungen und Abiturienten seien willkommen. "Sie haben sich bewusst für einen Wirtschaftszweig entschieden, in dem Sie nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz vorfinden, sondern in dem Weiterqualifikation in allen Bereichen ganz groß geschrieben wird. Greifen Sie zu, in dem großen und bunten Strauß der Fortbildungsmöglichkeiten ist bestimmt auch was für Sie dabei", so der Appell von Hinze an die freizusprechenden Gesellinnen und Gesellen. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Neustadt, Mustafa Erkan, wünscht den Gesellinnen und Gesellen ein großes Durchhaltevermögen und Ehrgeiz für die Zukunft. Erkan dankte allen, die sich für das Handwerk einsetzten und zur erfolgreichen Prüfung beigetragen hätten. Zwar stünde den Gesellinnen und Gesellen die Welt offen, doch "sie müssen hierbleiben, weil wir sie brauchen", sagte die stellvertretende Regionspräsidentin Doris Klawunde. Die jungen Menschen hätten investiert und auch die Region basiere auf dem Mittelstand mit zahlreichen handwerklichen Betrieben. "Sie sind goldwert", so Klawunde. Der Präsident der Handwerkskammer Hannover, Karl-Wilhelm Steinmann, drehte die Geschichte um 250 Jahre zurück. Damals gab es im Handwerk nur männliche Lehrlinge, die Eltern bezahlten die Ausbildung, die Lehrlinge mussten unter anderem Schuhe putzen und einkaufen. Heute sei Teamarbeit wichtig. Die jungen Handwerksgesellen hätten eine hervorragende Zukunft, sie würden gefragt sein. Keiner brauche sich Sorgen zu machen, das Handwerk habe goldenen Boden und sei goldrichtig. Noch seien 800 Lehrstellen im Kammerbezirk unbesetzt, für das nächste Jahr gäbe es bereits 200 Lehrstellen. Für die musikalische Untermalung der Freisprechungsfeier sorgte die Jazzband der Musikschule Neustadt "Room4More" unter der Leitung von Thorsten Doll. Foto: gi

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