Detmold (tl). Gisela Reineke und Marlies Müller haben einiges gemeinsam: Sie sind nicht nur ein gleicher Jahrgang (1940), sondern haben sich vor 30 Jahren beide die Frage gestellt: "Was nun, wo die Kinder aus dem Haus sind?!" Die Antwort fanden die beiden Frauen in der Zeitung, wurden dort doch per Inserat "Schwesternhelferinnen" in spe gesucht. Und so kam es, dass Müller und Reineke beide ihren Lehrgang absolvierten, um das Grundzeug in Sachen Basispflege, Erste Hilfe und dergleichen mehr zu erlernen. Ihr theoretisches Wissen vertieften die Frauen schließlich in der Praxis im damaligen Kreiskrankenhaus Detmold. 30 Jahre ist das nun her, eine lange Zeit im Dienste ihrer Mitmenschen. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden die zwei Schwesternhelferinnen jüngst mit der Jahresspange in Gold ausgezeichnet. Im Beisein anderer Schwesternhelferinnen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ehrten Kreisrotkreuzleiterin Heike von Pobrucki und Prinzessin Maria zu Lippe als Vorsitzende des Ortsvereines Detmold die beiden Damen in einem kleinen Festakt bei Kaffee und Kuchen.
Das gemeinsame Beisammensein, der zwischenmenschliche Austausch und die Arbeit für einen guten Zweck sind über die Jahrzehnte hinweg der Grund dafür gewesen, weshalb Müller und Reineke auch stets ihrer Aufgabe treu geblieben sind. "Und solange die Knochen noch mitmachen, werden wir auch weiterhin als Schwesternhelferinnen im Einsatz bleiben", sind sich die Freundinnen einig. Während Gisela Reineke aus Heidenoldendorf – Mutter von drei Kindern und Großmutter von sechs Enkelkindern – gerne und oft Theater- und Blutspendedienste übernimmt, konzentriert sich Marlies Müller (drei Kinder, ein Enkelkind) aus Hiddesen vor allem auf den Skat- und Rommeeklub, der immer montags im DRK-Haus an der Hornschen Straße in Detmold stattfindet. Eine liebe Gewohnheit ist der montägliche Klub inzwischen geworden. Müller: "Viele sind dann ganz traurig, wenn das gemeinsame Spiel und Beisammensein wegen eines Feiertages ausfällt." Gisela Reineke freut sich auf ihren nächsten Blutspendedienst (am Donnerstag, 7. Juli, von 15 bis 20 Uhr im DRK-Gebäude, Hornsche Straße 29-31) und hofft auch auf zahlreiche Erstspender in Detmold. Und sie versichert: "Bei uns ist jeder Spender in guten Händen!" Das glaubt man den sympathischen Jubilarinnen aufs Wort, sind sie als Schwesternhelferinnen doch "wahre Goldstücke".
