Lügde (afk). Josef Tappe ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Als "Öppi" war der Lügder nicht nur eine der prägendsten Persönlichkeiten des Chorgesangs in Lügde, sondern auch darüber hinaus bekannt. Über 40 Jahre leistete er aktive Vorstandsarbeit im MGV "Froher Liederkranz" und dem Kinder- und Jugendchor, den er 1975 mit gründete. Als Sänger war er stets die große Stütze im 2. Tenor, einer Stimme, die wie er scherzhaft bemerkte, niemand singen möchte, "weil sie so schwer ist".
Akribisch führte er sein Archiv vieler Kleinigkeiten, Zeitungsberichte, Fotos, Noten und anderer Unterlagen und legte damit über die vielen Jahre einen bemerkenswerten Fundus an. Damit setzte er die Arbeit seines ebenfalls engagierten Vaters Josef fort. Im Kinder- und Jugendchor stand er über 30 Jahre als 2. Vorsitzender an der Spitze, er leitete die Theatergruppe, die in den frühen Jahren zu Weihnachtsfeiern des MGV und bei eigenen Konzerten immer wieder humorvolle kleine Singspiele aufführte. Bei vielen Feierlichkeiten und insbesondere im Karneval und beim traditionellen Weinfest des MGV stellte er sein humoristisches Können unter Beweis. Seine Auftritte in den verschiedensten Rollen bleiben unvergessen. Dazu organisierte und begleitete Josef Tappe jahrelang, die bei den Kindern stets beliebten Jahresausflüge und Freizeiten. Für sein vorbildliches und engagiertes ehrenamtliches Wirken – nicht nur beim Kinder- und Jugendchor und dem MGV – wurde er jeweils zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. In seinem Beruf als Schneidermeister war Tappe als Kollege und Vorgesetzter sehr geschätzt. Von seinen beruflichen Qualitäten profitierten auch die Lügder Gesangvereine, als der MGV, der Kinder- und Jugendchor, der "Junger Chor" und der "canto allegro" Chorkleidung anschafften, die ausnahmslos von ihm gestaltet und in großen Teilen selber geschneidert wurde. Im wohl verdienten Ruhestand engagierte sich Josef Tappe bei den Lügder CDU-Senioren und brachte auch hier seine Erfahrungen bei der Organisation von Fahrten und Ausflügen sowie vielfach auch seine sängerischen und humoristischen Talente mit ein. Als treusorgender Vater von drei Söhnen wurde das in den 60er Jahren selbst errichtete Heim stets gepflegt und vorbildlich in Ordnung gehalten, das traf auch auf sein zweites Hobby zu, den Garten und das Gewächshaus. Dort züchtete er Blumen, Tomaten und Gurken und versorgte damit auch die Nachbarschaft. 2008 feierten er und seine Ehefrau Ursula Goldene Hochzeit. 2011 siedelte das Ehepaar Tappe aus gesundheitlichen Gründen ins Johanniter-Stift Lügde, in dem sie sich schnell einlebten und wohlfühlten. Auch hier engagierte sich Josef Tappe, brachte seine Ideen und seinen Erfahrungsschatz mit ein, wurde in den Heimbeirat aufgenommen und saß diesem vor.